Moers. Dino Maas, einst ein Vorzeige-Liberaler in Moers, verlässt „Für Moers“ und geht zur SPD. Eines hat er aber bereits kategorisch ausgeschlossen.

Politischer Paukenschlag in Moers: Dino Maas (57), bis 2020 über 30 Jahre FDP-Mann und für die Partei vor drei Jahren noch Bürgermeisterkandidat, schließt sich der SPD an. Ab 1. September gehört er der SPD-Fraktion an, für die sich noch weitere Möglichkeiten ergeben. Seine alte Fraktion „Für Moers“ hat das Nachsehen.

Der SPD-Fraktionschef Atilla Cikoglu und der Moerser SPD-Ortsvereinsvorsitzende Ibrahim Yetim stellten Maas am Mittwoch im Rathaus als neues SPD-Mitglied vor. Maas war bis 2020 überzeugtes FDP-Mitglied, galt in Moers viele Jahre als Vorzeige-Liberaler, trat für die FDP – erfolglos – als Bürgermeisterkandidat bei der Kommunalwahl 2020 an, um wenig später die Fraktion „Für Moers“ zu gründen und aus der FDP auszutreten.

Maas sagte, er möchte auch nach der Kommunalwahl 2025 der SPD-Fraktion angehören. Eines schloss er aber jetzt schon kategorisch aus: „Ich werde nicht als Bürgermeister kandidieren.“ Mit Rüdiger Oppers, Mark Rosendahl und möglicherweise auch Frank Lehmann hat die SPD bereits mehrere Interessenten.

Seine alte Fraktion „Für Moers“ existiert damit nicht mehr. Paul Süßer, ebenfalls ein Mann mit FDP-Vergangenheit, bildete zusammen mit Maas diese Fraktion, fortan ist Süßer Einzelratsmitglied. Mit dem Verlust des Fraktionsstatus verliert auch die Sekretärin ihren Arbeitsplatz, die 14-köpfige Fraktion löst sich Ende August auf.

Sozialdemokraten unter sich (v.l.): Atilla Cikoglu, Dino Maas und Ibrahim Yetim.
Sozialdemokraten unter sich (v.l.): Atilla Cikoglu, Dino Maas und Ibrahim Yetim. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Als Gründe für seinen spektakulären Wechsel nannte Maas am Mittwoch Unstimmigkeiten in der Fraktion „Für Moers“, etwa bei der künftigen Nutzung des Weißen Hauses, aber auch eine fehlende Grundausrichtung: „Wir haben bis heute kein Programm.“ Der Vorsitzende der gleichnamigen Wählergemeinschaft, Rainer Döge, habe mit Unverständnis auf seine Entscheidung reagiert.

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An der SPD schätzt Maas ihre „Offenheit, Ehrlichkeit und die soziale Kompetenz“.

Mit Maas kommt die SPD jetzt auf 17 Sitze im Rat. Cikoglu: „Wir sprechen regelmäßig mit den Grünen über die Themen, aber eine neues festes Mehrheitsbündnis ist nicht geplant.“ Die Gedankenspiele zur Ratsmehrheit sind allerdings nicht weit von der Realität entfernt.

Zusammen mit den Grünen (9 Sitze) kommt die SPD auf 26 Mandate. Paul Süßer und dem Einzelratsmitglied Friedhelm Fischer habe man eine „Gastmitgliedschaft“ in der Fraktion angeboten. Mit diesen beiden weiteren Stimmen käme man auf 28 Sitze, das ist die Mehrheit im Rat.