Kamp-Lintfort. Die neue Kita Abenteuerland in Kamp-Lintfort kann nicht wie geplant mit fünf Gruppen starten. Diese Lösungen sind jetzt für die Kinder geplant.

Die Umbauarbeiten sind im Plan – eigentlich steht einem guten Start der neuen Kita Abenteuerland im Niersenbruch nichts im Wege. Wäre da nicht ein Problem, das derzeit viele Kita-Betreiber trifft – Fachkräftemangel. Weil der Kita-Betreiber, die Lebenshilfe Duisburg, nicht alle für den Vollbetrieb benötigten Stellen besetzen kann, können zum neuen Kita-Jahr ab dem 1. August nicht wie geplant fünf Gruppen, sondern vorerst nur zwei Gruppen an den Start gehen.

Stadt hilft aus

Was passiert nun mit den Kindern, die nicht betreut werden können? Franziska Segeth von der Geschäftsfeldleitung Kindertagesstätten der Lebenshilfe Duisburg: „Die Zusammenarbeit mit der Stadt Kamp-Lintfort ist hier sehr gut, sodass ein Großteil der benötigten U3-Plätze durch Tagesmütter abgedeckt werden kann. Außerdem haben sich einige Eltern ohne dringenden Bedarf bereit erklärt, ihre Kinder zuhause zu betreuen.“ Um die Kita Abenteuerland wie geplant fünfgruppig zu betreiben, würden laut Segeth zwischen 15 und 20 Mitarbeitende benötigt, die genaue Anzahl der einzusetzenden Fachkräfte sei aber abhängig von den Buchungsstunden der Kinder.

Vor einem Jahr fiel im Niersenbruch der Startschuss für den Umbau der neuen Kita.
Vor einem Jahr fiel im Niersenbruch der Startschuss für den Umbau der neuen Kita. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Erst vor acht Tagen, am 12. Juli, erschien auf der Facebookseite der Lebenshilfe ein Beitrag über den Baufortschritt der Kita Abenteuerland in dem es heißt: „Für den Neustart suchen wir noch pädagogische Fachkräfte, die Lust haben, Teil unseres Teams vor Ort zu werden (...)“ Wie aktuell auf ihrer Website zu lesen ist, sucht die Lebenshilfe aber auch in fünf weiteren Duisburger Kitas Fachpersonal.

Segeth: „Aktuell spüren alle Einrichtungen der Lebenshilfe Duisburg den Fachkräftemangel. Auch wir müssen punktuell auf Personaldienstleister zurückgreifen, um die Anforderungen – unter anderem Mindestbesetzungen – zu gewährleisten.“ Die Krux laut Segeth: Die Refinanzierung des Einsatzes von Personaldiensten sei in keiner Weise durch die Kostenträger abgedeckt.

Schwierig, Nachwuchs zu finden

Das Thema Fachkräftemangel sei im übrigen nicht neu und betreffe alle Branchen, so Segeth: „Auch in der Sozialbranche wird es immer schwieriger „Nachwuchs“ zu akquirieren. Durch Alltagshelfer in Kitas hat sich die Situation um Ergänzungskräfte ein wenig entspannt. Das Hauptproblem der fehlenden pädagogischen Fachkräfte ist damit jedoch leider nicht gelöst.“ Das „Sofortprogramm-Kita“ sei zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung, dennoch klaffe auf dem bundesweiten Arbeitsmarkt eine enorme Lücke zwischen dem prognostizierten Bedarf und dem Angebot an Fachkräften.

Vor gut einem Jahr fiel offiziell der Startschuss zum Umbau der ehemaligen Hauptschule an der Wiesenbruchstraße zur Kita mit 78 Betreuungsplätzen. Der Schwerpunkt der neuen Kita liegt im Bereich der Inklusion.