Moers. Ein Parkplatz ohne Schatten sorgt in Moers für Diskussionen. Die SPD würde gerne ein Solardach installieren. Bürger könnten doppelt profitieren.
Ein neuer Parkplatz in Moers sorgt weiter für Diskussionen. Bereits im Januar hatte die SPD-Fraktion nachgefragt, ob auf dem neu sanierten Parkplatz an der Sporthalle Römerstraße schattenspendende Bäume neu angepflanzt werden sollten (wir berichteten). Das Ergebnis fällt nach Ansicht der Sozialdemokraten ernüchternd aus: Fünf neue Bäume wurden am Randstreifen zur Römerstraße gesetzt. „Die große versiegelte Fläche blieb jedoch, wie sie ist, und entwickelt sich im Sommer zu einem Brutofen“, teilt die Fraktion mit.
Mit einem Antrag an Bürgermeister Fleischhauer sowie die Vorsitzenden der Ausschüsse für Bauen, Wirtschaft und Liegenschaften sowie Stadtentwicklung, Planen und Umwelt möchte die Moerser SPD die rund 3700 Quadratmeter große Fläche ökologisch besser nutzen. Die Idee: Ein großes Solarfeld als Parkplatz-Überdachung. Der so erzeugte Strom könne bis zu 120 Haushalte wie auch die benachbarten Schul- und Sportanlagen mit Strom versorgen, heißt es in dem Schreiben, das dieser Redaktion vorliegt.
Solardach über Parkplatz Römerstraße – SPD: „Moers soll als gutes Vorbild vorangehen“
Anja Reutlinger, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Moers, meint: „Wir benötigen dringend Strom aus erneuerbaren Energien. Die Landesbauordnung schreibt grundsätzlich vor, dass Parkplätze in einer Größe ab 35 Stellplätzen mit Solarüberdachungen zu versehen sind. Hier sollte die Stadt Moers mit gutem Beispiel vorangehen!“
Laut dem Antrag sollte die Stadt den in Moers ansässigen Versorger Enni für die Idee bevorzugt anfragen. Parallel fordert die SPD, zu prüfen, „ob eine städtische Tochtergesellschaft gegründet werden kann, die für Errichtung und Betrieb dieser und weiterer energieerzeugender Anlagen steht“. Als weiteres Beispiel nennt die Fraktion Geothermie-Anlagen unterhalb von zu sanierenden Sportplätzen. Den Strom aus dieser möglichen Tochtergesellschaft könnte die Stadt bevorzugt an städtisch betriebene Einrichtungen, aber auch an alle weiteren Immobilienbetreibenden abgeben.