Kamp-Lintfort. Kamp-Lintfort plant die Sanierung seines Rathauses. Worauf sich die Bürger einstellen müssen und wo während der Umbauzeit geheiratet wird.
Architekten und Verwaltung stellten jetzt den Stand der Planungen zur Sanierung des Rathauses vor. Wie vom Rat beschlossen, betrifft die Sanierung im nächsten Jahr vor allem die technische Infrastruktur.
Dazu gehören beispielsweise neue Aufzüge, eine neue Brandmelde- und Alarmierungsanlage, flächendeckende LED-Beleuchtung, eine PV-Anlage, neue Frisch- und Abwasserleitungen sowie Verbesserungen bei Heizung und Lüftung. Die WC-Anlagen werden vollständig saniert, außerdem werden auf den Etagen neue zentrale Teeküchen eingerichtet, unter anderem als Ersatz für die wegfallenden Waschtische in den Büros. Im Untergeschoss wird es eine Dusche für Mitarbeiter geben, die mit dem Fahrrad ins Büro kommen.
Büros ziehen während der Umbauphase neben das Finanzamt
Auch während der Sanierung bleibt das Rathaus grundsätzlich für den Publikumsverkehr geöffnet. Anfangs werden sämtliche Büros im längeren Westflügel des Gebäudes leergezogen. Für die Unterbringung der mehr als 100 Arbeitsplätze hat die Stadt an der Südstraße Büros neben dem Finanzamt gemietet.
Während der Umzugsphase von etwa einer Woche muss das Rathaus im Dezember 2023 allerdings geschlossen werden. Die Sanierung startet Anfang 2024. Bürgermeister Christoph Landscheidt sei wichtig, die Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger möglichst gering zu halten, so die Stadt in einer Pressemitteilung. Erfreulicherweise habe man ein entsprechend großes Ausweichquartier gefunden, so dass die Arbeitsplätze nicht auf mehrere Standorte verteilt werden müssen.
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Im späteren Bauverlauf wird es keine Umzüge zwischen den beiden Standorten geben. Besonders publikumsintensive Ämter wie das Bürgerbüro bleiben während der gesamten Bauzeit im Rathaus und sind in der Innenstadt weiterhin gut zu erreichen.
Im Rathaus werden sich Störungen durch den Baubetrieb aber nicht vermeiden lassen. Die Stadtverwaltung bittet, sich darauf beim Besuch des Rathauses im kommenden Jahr einzustellen.
Brautpaare trauen sich im Schirrhof
Brautpaare sollen hiervon allerdings verschont bleiben. Die Trauungen werden daher ab Dezember 2023 im Schirrhof und nicht im Rathaus stattfinden. Sämtliche Rats- und Ausschusssitzungen werden in der Stadthalle durchgeführt.
Die Sanierung des 1983 errichtete Gebäudes ist erforderlich, weil es mittlerweile einige größere Mängel aufweist und an aktuelle gesetzliche Verpflichtungen angepasst werden muss. Das Ingenieurbüro Zarinfar aus Köln hatte dem Rathaus in einer Studie immerhin bescheinigt, dass es mit seiner Stahlbetonskelettkonstruktion solide gebaut ist und deshalb auch langfristig weiter genutzt werden kann. Die Konstruktion ermögliche zudem flexible Grundrisse und sei für veränderte Raumanforderungen offen.
Auch die enge bautechnische Verbindung mit dem Rathauscenter und der prägende Charakter des Gebäudes für das frisch sanierte Quartier sprechen für eine langfristige Nutzung als Rathaus, hieß es seinerzeit beider Vorstellung der Studie. Ein Neubau an anderer Stelle wäre zudem deutlich teurer und sei auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit nicht zu vertreten, so die Stadt.