Moers/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn. In Moers sollen die schönsten Selfie-Points ausgewiesen werden. Nun werden Standorte gesucht. Wo in den Nachbarstädten schöne Foto-Orte sind.

In den sozialen Netzwerken stolpert man ständig über sie. Und auch über die bekannten Chat-Programme werden diese Fotos gerne verschickt: Selfies. Also Bilder, auf denen die fotografierenden Personen selbst vor einem möglichst schönen Hintergrund zu sehen sind. Sie gelten mittlerweile als moderne Postkarten-Alternative. Nun sollen in Moers so genante Selfie-Points identifiziert und gekennzeichnet werden.

Den Vorstoß hatte die CDU-Fraktion gemacht. Deren Antrag ist der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch mit deutlicher Mehrheit gefolgt. Wirtschaftsförderung und Moers Marketing sollen nun ein Konzept erarbeiten, in dem geeignete Standorte benannt werden und in dem sich auch Vorschläge zur Gestaltung solcher Selfie-Points wiederfinden.

Ein Beispiel für Selfie-Points ist Xanten

Als ein Beispiel wird Xanten benannt. Auf der Webseite www.selfie-points.de sind 14 Standorte benannt, an denen Besucherinnen und Besucher der Stadt schöne Fotos von sich selbst vor schönem Hintergrund schießen können. Zu erkennen sind diese Orte am speziellen Selfie-Point-Logo auf dem Boden. Eine Art Bodendruck, der thermoplastisch aufgebracht wird.

In Moers wird auch darüber nachgedacht, die Bürgerinnen und Bürger bei der Suche nach geeigneten Standorten einzubinden. Ein Motiv, das sich einem gedanklich sicherlich sofort aufdrängt, ist das Moerser Schloss. Aber auch das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen ist schon jetzt ein Hintergrund, der auf vielen Selfies zu finden sein dürfte. Man müsste auch mal in die Stadtteile gucken, heißt es aus dem Rathaus.

Viel kosten soll die Ausweisung dieser Punkte nicht. Insofern dürfte das Installieren von speziellen Fotorahmen, wie es andere Städte gemacht haben, in der Grafenstadt nicht in Betracht gezogen werden. Hier denkt die Verwaltung allerdings noch weiter und schlägt vor, diese Standorte mit QR-Codes zu versehen, hinter denen sich Informationen zum Umfeld befinden.

In Kamp-Lintfort ist der Zechenturm ein beliebtes Motiv

In Neukirchen-Vluyn steht das Thema derzeit nicht auf der Tagesordnung. Man habe anlassbezogen punktuelle Selfie-Points ausgewiesen, heißt es auf Nachfrage aus dem Rathaus. Beim Radwandertag beispielsweise. Es sei auch mal ein Rahmen auf der Halde Norddeutschland platziert gewesen, unter dessen Nutzung das Haldenhaus im Hintergrund zu sehen war, heißt es weiter. Sollte die Thematik aktuell werden, sei sicher das Landschaftsband mit den Fördertürmen ein solcher Standort. Oder auch die Halde; dort sei allerdings der RVR verantwortlich.

In Kamp-Lintfort standen die Selfie-Points im Zuge der LaGa-Planung an. „Wir haben das aber bewusst nicht gemacht“, sagt Wirtschaftsförderer Andreas Iland. Es gebe viele schöne Blickwinkel; man habe keinen speziellen vorgeben wollen. Bei der Landesgartenschau haben sich viele Besucherinnen und Besucher vor dem Förderturm fotografiert. In Kamp-Lintfort ist 2021 gerade das Tourismuskonzept überarbeitet worden, der Aspekt Selfie-Point findet darin keine Berücksichtigung. Der Zechenturm und der Terrassengarten am Kloster Kamp sind bei den Touristen ohnehin auch die populärsten Motive, sagt Wirtschaftsförderer Andreas Iland.