Moers. Für die Gastronomie bleiben die Zeiten schwierig. In Moers gibt es dennoch Neu- und Wiedereröffnungen. Mit dabei: ein bekanntes Gasthaus.

Es lief gut für das „Artemis“. Das griechische Lokal an der Homberger Straße 94 zählte viele Jahre zu den guten Adressen in Moers. Doch irgendwann war der Ofen aus, und das Fisch-Restaurant „Doredo“ bat nun zu Tisch – auch nur kurze Zeit. Zuletzt zog das „Cafe International“ in die Gastwirtschaft. Nun wird schon wieder nach einem neuen Pächter für den leerstehenden Betrieb gesucht – bislang ohne Erfolg. Denn in der Moerser Gastro-Szene vergeht derzeit manchem der Appetit.

Das Traditions-Restaurant „Trotzburg“ an der Rheinberger Straße sucht weiter nach einem neuen Wirt, auch im „Wall-Centrum“ ist die Tür zu 341 Quadratmetern Gastronomie weiter fest geschlossen. Früher tischte hier ein Edel-Italiener sehr erfolgreich auf, zuletzt hoffte ein Shisha-Café auf gute Umsätze. Seit mehr als einem halben Jahr sucht Immobilien-Profi Andreas Wagener nun einen Nachfolger – vergebens.

Das Café International in Moers.
Das Café International in Moers. © Ibel

Er hat erfahren müssen: „Gaststätten haben aktuell doch nur noch Erfolg, wenn sie auch Außen-Gastronomie anbieten.“ Die Gäste, glaubt er, „suchen im Freien das Flair von Sonne und Süden“. Das erkläre den Erfolg von „Extrablatt“ am Altmarkt oder dem „Grafschafter Wirtshaus“ am Kastellplatz. Am Wall-Centrum aber können draußen keine Tische gedeckt werden. Wohl aber ein paar Meter weiter an der Kirchstraße, wo nun die neue Bar „Syncos“ kühle Drinks serviert.

Eine weitere Neueröffnung soll Nachtschwärmer an die Friedrichstraße locken. In die legendären Räumlichkeiten der „Kobra“ zog der „Follies Night Club“. Gleich nebenan startete für jüngere Tanz-Wütige das „Dance Studio“ in einem ehemaligen Friseursalon.

Ein Treffpunkt für Nachtschwärmer in Moers.
Ein Treffpunkt für Nachtschwärmer in Moers. © Ibel

Auch vor den Toren der Stadt blüht neues Leben auf. Vier Monate lag war das beliebte „Landhaus Sellner“ wegen Krankheit geschlossen. Die Gäste standen an der Krefelder Straße, am Stadtrand von Moers-Kapellen, vor verschlossener Tür. Inhaber Frank Sellner wurde am Herzen operiert. Nun die Wiedereröffnung. Er sagt: „Ich bin wieder fit.“

Spezialität des über 100 Jahre alten backstein-geziegelten Hauses bleiben - je nach Jahreszeit - Spargel, Muscheln und Gänse. Im frisch renovierten, niederrheinisch-gemütlichen Gastraum wird für Genießer das Lieblingsgericht, das „Nieper Schnitzel“, serviert. Frank Sellner, der weiter selber am Herd steht: „Endlich geht es nach schweren Wochen wieder richtig los.“

Das Landhaus Sellner.
Das Landhaus Sellner. © ibel

Viele seiner Stammgäste kommen wegen der deftig-deutschen Küche nicht nur aus Moers, sondern auch aus Krefeld oder Duisburg. Eine Sorge ist dem Chef geblieben: „Das fehlende Personal.“ Deshalb sind Restaurant und Biergarten nur von Mittwoch bis Sonntag geöffnet.

Außen-Gastronomie hat in der City auch das marokkanische Restaurant „Argana“ an der Steinstraße / Oberwallstraße. Bis vor kurzem war hier eine Blumenhändlerin die Nachbarin der Wirtsleute. Doch der hübsche Laden schloss. Aktueller Nachmieter wurde? Wieder mal ein Friseurbetrieb…

Viele Jahre lang war das „La Calma“ an der Uerdinger Straße ein Paradies für Feinschmecker. Letztlich als Folge der Corona-Zeit ist der Ofen seit langem aus. Nun suchen „Wirtz und Linnert“ einen neuen Pächter für das renommierte Restaurant mit angeschlossener Vinothek. Die Gäste erinnern sich: Der gepflegte Garten ist an sonnigen Tagen ein echter Geheimtipp. Serviert werden soll auch in Zukunft gehobene Kost.