Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn gibt es jetzt den „DorfFunk für NV“. Auch die Heinz-Trox-Stiftung unterstützt das Projekt. Doch was kann die App überhaupt?

Mit einer App, die Älteren ähnlich dem schwarzen Brett im Supermarkt als Kontaktplattform dient, wollen die Stadt Neukirchen-Vluyn und die Heinz-Trox-Stiftung Menschen ab 60 Jahren aus der Einsamkeit helfen. Die App „Der Dorffunk für NV“ zum Informieren, Vernetzen und Mitmachen ist datensicher und einfach zu handhaben. Einen Motor der Aktion gibt es mit Hubert Goletz auch.

Bürgermeister Ralf Köpke bei der Vorstellung am Donnerstag im Rathaus: Die App gehöre zum Projekt „NV für 60Plus“. Dies sei einer nachhaltigen Kommune wie Neukirchen-Vluyn wichtig. Diese Gruppe besser zu integrieren und mitzunehmen, sei eine Herausforderung, wie sich auch in der Corona-Zeit gezeigt habe. Zudem habe er während seiner Bürgersprechstunden öfters Fragen beispielsweise nach einem Boule-Platz oder nach einem Skat-Verein zu hören bekommen.

Die Vorbereitungen zu der Dorffunk-App seien durch Corona gestoppt worden, so Cornelia Hüsch, Amtsleiterin Bildung, Kultur, Sport und Soziales und eine der Ideengeberinnen für die App. Man habe unter verschiedenen Anbietern ausgewählt und sich für die App des Fraunhofer Instituts entschieden, dann die Lizenz erworben. Froh sei man gewesen, als man mit Hubert Goletz über die Grafschafter Diakonie einen Koordinator gefunden habe.

Möglichst viele sollten die Dorffunk-App herunterladen, wünscht sich Hüsch, wozu es wohl einen langen Atem brauche. „Einsame Menschen zu erreichen, ist schwer.“ Da kommt der Koordinator ins Spiel. Hubert Goletz, Ehrenamtlicher bei der Diakonie, wird sich ab sofort ans Netzwerken machen und Kontakt mit allen relevanten Vereinen und Institutionen aufnehmen. Auch beim Vluyner Mai wird er am Stand der Stadt über die App informieren.

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„Es werden an vielen Orten wie Arztpraxen und Apotheken in der Stadt Flyer ausliegen“, sagt Goletz. Wobei er selbst auch telefonisch und per E-Mail erreichbar sei. Der Koordinator beschreibt die App als einen Mix von Kleinanzeigen, Facebook und WhatsApp.

Und so geht’s: Der oder die Interessierte meldet sich mit seiner E-Mail-Adresse für die App an. Danach erscheint er jedoch nur mit Vornamen und dem ersten Buchstaben des Nachnamens, was auch dem Datenschutz geschuldet ist. Erst, wenn er einen Kontakt zu einem anderen Nutzer aufgebaut hat, bekommt dieser den vollen Namen.

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Ganz wichtig: Die Heinz-Trox-Stiftung, ohne deren Förderung das Projekt nicht möglich wäre. Vertreter Paul Schwarz: „Die Altenhilfe ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit.“ Man fördere „NV für 60Plus“ mit einem höheren fünfstelligen Betrag jährlich, dies über fünf Jahre. Eine Fortführung werde es zudem geben. Hüsch ergänzt, auch das Angebot Radeln ohne Alter mit der Anschaffung der vier Rikschas durch die Trox-Stiftung ermöglicht worden.

Zum Projekt „NV für 60Plus“ gehören neben der App weitere Bausteine wie das Rikscha-Angebot für Spazierfahrten, die aktive Gruppe der Dorfmasche mit ihren Handarbeiten oder das Tanzen für Menschen mit Demenz. Wer Fragen zur App „Der Dorffunk für NV“ hat: kontakt@nvfuer60plus.neukirchen-vluyn.de oder Telefon 02845/ 391400.