Moers. Das Rock-it!-Festival in Moers ist beliebt bei Musikern. Doch auch die Besucher haben eine ganze Reihe Gründe, weshalb sie zum Bollwerk pilgern.

Die Kneipe des Bollwerk 107 füllt sich allmählich, während die klare Stimme der Indie-Pop-Musikerin Stina Holmquist erklingt. Die 21-jährige Duisburgerin und ihre Band eröffnen am Samstagnachmittag den zweiten Tag des Rock-it! Festivals 2023. Auf zwei Bühnen in der Veranstaltungshalle sowie in der Kneipe des Moerser Jugend- und Kulturzentrums bieten 19 Bands und Singer-Songwritern aus Nordrhein-Westfalen den Festivalbesucherinnen und -besuchern ein genreübergreifendes musikalisches Programm.

2008 noch in kleinerem Rahmen am Grafschafter Gymnasium Moers ins Leben gerufen, gibt das Festival dieses Jahr bereits zum 15. Mal jungen Musikerinnen und Musikern aus der Region die Chance, sich vor Publikum zu präsentieren. Das Bollwerk als Location hat sich etabliert, nicht zuletzt da viele der rund 20 Mitglieder des Orga-Teams auch abseits des Festivals in Projekten des Bollwerks oder der Gastronomie engagiert sind, wie Clara Grallath, Pressebeauftragte des Rock-it!-Festivals berichtet.

Stina Holmquist sang mit ihrer Band im Bollwerk.
Stina Holmquist sang mit ihrer Band im Bollwerk. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Unter den Besucherinnen und Besuchern befinden sich ebenfalls einige Bollwerk-Fans, die durch die Werbung für das Festival auf den Social Media Accounts des Jugendkulturzentrums oder analog durch die Plakate in der Kneipe auf die Veranstaltung aufmerksam geworden sind. Lara und Julia haben über Instagram von Rock-it! erfahren. Die beiden 18-Jährigen treffen sich zudem häufiger mit ihren Freundinnen und Freunden im Bollwerk. „Wir gehen gerne ins Bollwerk zum Quatschen mit Freunden oder um entspannt etwas zu trinken“, erklärt Lara. „Das ist hier immer so familiär“, ergänzt ihre Freundin.

Festival in Moers ist der „Hammer“

Nicht nur die Location sagt den beiden zu, auch musikalisch treffe das Festival weitestgehend ihren Geschmack. Wer sie bisher am meisten begeistert habe? „Redish und Noah Warwel“, da sind sich die Freundinnen einig.

Auch der erste Eindruck derjenigen, die am Samstag zum ersten Mal dabei sind, fällt überwiegend positiv aus. „Hammer!“ Dennis ist von Beginn an begeistert. „Mega gut organisiert, coole Location“, präzisiert der 28-Jährige. Er sei gerade nach Moers gezogen, berichtet er. Die Mitglieder der Band Mokes, die ebenfalls am Samstag auftreten, kenne er noch von früher. „Das sind Kollegen von mir aus Kleve.“ Deshalb mache er heute Fotos für die Band.

Auch die Mokes hatten ihre Fans in Moers.
Auch die Mokes hatten ihre Fans in Moers. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Für Sarah aus Moers ist das Bollwerk längst ein Begriff. Das Festival besucht sie bereits das vierte Mal. Dementsprechend positiv äußert sie sich. Für sie sind es drei Aspekte, die sie erneut zum Rock-it! ziehen: „Die Leute, die Atmosphäre, die Musik“. Ihre Freunde René und Daniel haben sich von ihrer Begeisterung anstecken lassen. Sie sind extra aus Mühlheim und Duisburg angereist. Zwar sei die Location „etwas kleiner, als ich mir das vorgestellt habe, aber das muss ja nichts heißen“, gibt Daniel zu.

Pommes günstig für ein Festival

René überraschen die Preise: „Die sind hier erstaunlich günstig im Gegensatz zu anderen Festivals“. Bei einer großen Tüte Pommes für 3 Euro oder frittierten Champignons mit Dip für 3,50 Euro lässt sich an dieser Stelle nicht meckern.

Was das Alter angeht, ist das Rock-it!-Publikum bunt gemischt. Silke Molff zählt sich selbst schmunzelnd zu den „eher älteren Besucherinnen“. Die 65-jährige Kamp-Lintforterin kennt das Festival noch aus seinen Anfangszeiten. Eigentlich hört sie eher Oldies wie die Beatles, die Rolling Stones oder Simon & Garfunkel, sie sei aber offen für Neues. „Das hier sind alles junge Leute – es ist interessant zu hören, was die so machen“, so die Kamp-Lintforterin. Nach dem Auftritt von Stina Holmquist bleibt sie mit ihrem Getränk erstmal in der Kneipe sitzen, anstatt wie die meisten anderen für das nächste Konzert in die Halle zu wechseln. „Die Halle ist eher nichts für uns, dort ist es zu laut“, erklärt sie. „Vielleicht ist das Festival eher für junge Leute.“

Wem das Festival gefallen hat oder wessen Interesse nun geweckt ist, für den hat die Organisatorin Clara Grallath gute Nachrichten: „Es wird uns im nächsten Jahr wieder geben!“

Eine Fotostrecke vom Festivalsamstag findet Ihr hier.