Moers. Er war ein legendärer Gastronom, machte die Moerser City ein Stück unverwechselbar. Jetzt wurde Uwe Schmitz ein spätes Opfer des Coronavirus.
Uwe Schmitz gehörte zu denen, die der Moerser Innenstadt ein Stück Unverwechselbarkeit verleihen. Seine „Galerie Schmitz“ an der Homberger Straße zeigte man gerne Moers-Besuchern, oder besser noch kehrte man mit ihnen dort ein, um bei gutem Wein und leckerem Essen zu klönen. Viel zu früh ist Schmitz nun kurz nach seinem 68. Geburtstag gestorben.
Uwe Schmitz kam 1955 in Moers zur Welt. Seine Heimatstadt verließ er in den 70ern lediglich, um in Köln Fotoingenieurwesen zu studieren. Anschließend eröffnete er einen Fotoladen an der Homberger Straße, stieg später um auf Einrahmungen. Weil er abends gerne noch mit Freunden und Bekannten im Geschäft ein Glas Wein trank, „die Leute dann Hunger auf ein Häppchen bekamen“, wie er es mal formulierte, und der leidenschaftliche Hobbykoch ihnen prompt Leckeres servierte, sattelte Schmitz schließlich um. Die Galerie wurde zur Gastronomie. Und der Wirt hockte sich gerne für einen Moment zu seinen Gästen, erklärte ausführlich den Wein – bevorzugt aus Italien – , den sie tranken, und wusste auch noch die eine oder andere Geschichte vom Winzer zu erzählen.
- Lesen Sie auch:Ein neues Restaurant in der Moerser Altstadt
Geburtstags-, Betriebs- und Weihnachtsfeiern gab’s bei Uwe, wie die Gäste ihn alle nannten. Die mediterranen Abende mit Buffet und Musik waren legendär. In der Küche stand der Chef stets selbst. Eintopf oder Antipasti – was er in der Galerie auf den Tisch brachte, kochte er frisch und gut. Die Kräuter stammten aus seinem Garten. Essen war für Schmitz mehr als Nahrungsaufnahme, es war Genuss.
Heiligabend 2016 schloss die Galerie für immer. „Ich will keinen 14-Stunden-Tag mehr“, sagte Uwe Schmitz damals im NRZ-Gespräch. Doch den Gastgeber legte er nicht komplett ab. Uwe kochte häufig für Freunde, er und Ehefrau Wiebke Rickertsen riefen mit ehemaligen Gästen die „Suppenkasper“-Runde ins Leben, die sich bei den beiden zum monatlichen Eintopfessen traf. Gerne kochte er zudem bei der Gruppe „Moerser helfen“ für Obdachlose. Obendrein war er versierter Handwerker, baute daheim in seiner Werkstatt Gewächshäuser, Regale und Möbel.
Auch interessant
Vor zwei Jahren stellte sich heraus, dass Uwe schwer herzkrank war, berichtet Wiebke Rickertsen. Deshalb galt er in der Corona-Pandemie als Hochrisikopatient. Das Virus erwischte ihn dennoch. Am Abend des Ostersonntag starb Uwe Schmitz im Krankenhaus Bethanien. (wit)