Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn hat Katharina Hussmann den 100. Geburtstag gefeiert. Die Jubilarin blickt auf einen teilweise dramatischen Lebensweg zurück.
Ihren 100. Geburtstag hat jetzt Katharina Hussmann gefeiert, die seit einigen Jahren im Matthias-Jorissen-Haus des Neukirchener Erziehungsvereins in Neukirchen-Vluyn lebt. In Ihrer Geburtstagsrede blickte Einrichtungsleiterin Dörthe Krüger auf den mitunter sehr dramatischen Lebensweg der Jubilarin zurück.
Katharina Hussmanns Geburt fiel in unruhige Zeiten. Die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen, die Weltwirtschaftskrise und Superinflation, die politische Instabilität der Weimarer Republik und das Ausbreiten des Nationalsozialismus prägten die Zeit der 20er Jahre. Die Schrecken des 2. Weltkriegs erlebte die 100-Jährige hautnah – die Bombardierung von Wesel und ihre Flucht. Dann die Trauer um ihren Verlobten, der als Soldat den Krieg nicht überlebte.
Nach dem Krieg arbeitete die junge Frau unter anderem beim Rheinberger Unternehmen Solvay. Die Entscheidung für eine Ausbildung in einem sozialen Beruf traf sie mit 48 Jahren und absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester. „Das war für die damalige Zeit wirklich außergewöhnlich“, sagt sie im Rückblick. „Ich wollte wissen, ob das noch funktioniert.“
Lebensunterhalt immer selber verdient
Bis zu ihrem Renteneintritt versah Katharina Hussmann ihren Dienst als Krankenschwester im Duisburger Bethesda Krankenhaus. Besonders stolz ist sie darauf, dass sie sich ihren Lebensunterhalt immer selbst verdient hat. Keine Selbstverständlichkeit für Frauen ihrer Generation.
Zu ihrem 100. Geburtstag gratulierten zahlreiche Bewohner und Gäste, so auch Bürgermeister Ralf Köpke, der dem Geburtstagskind viel Glück und Gottes Segen wünschte.