Moers. Auf einem früheren Produktionsgelände in Moers wird Logistik angesiedelt. Warum Investoren immer häufiger auf „gebraucht“ Gewerbeflächen setzen.

Eines der größten, zeitweise brach liegenden Grundstücke im Gewerbegebiet Hülsdonk wird wiederbelebt. Wo früher die Firma Buderus Feinguss Teile für die Automobilindustrie fertigte, soll nun Logistik angesiedelt werden.

Mitte 2022 hatte der auf Logistikimmobilien spezialisierte Projektentwickler Ixocon das ehemalige Buderus-Gelände am Schürmannshütt 11 erworben, das 21.000 Quadratmeter groß ist und damit etwa einer Fläche von drei Fußballfeldern entspricht. Die früheren Produktionsgebäude sind bereits abgerissen. Ioxocon hat im Herbst 2022 den Bauantrag bei der Stadt Moers eingereicht, das Genehmigungsverfahren befindet sich laut Pressemitteilung „in der finalen Phase“.

Buderus Feinguss hat früher auf dem Gelände am Schürmannshütt residiert.
Buderus Feinguss hat früher auf dem Gelände am Schürmannshütt residiert. © NRZ | OELKER, Peter

Das Unternehmen will bis zum zweiten Quartal nächsten Jahres einen Neubau mit einer Nutzfläche von 10.000 Quadratmetern für Logistik und Büros errichten. Die Firma Logivest ist soeben mit der Vermarktung der Immobilie beauftragt worden. Geplant sei ein nachhaltiges Gebäude: energieeffizient (EG 55 Standard) mit einer Photovoltaikanlage auf dem gesamten Dach, nachhaltigen Baustoffen sowie Ladestationen für Elektrofahrzeuge, berichtet Logivest in der Mitteilung.

Attraktiv wegen Nähe zu mehreren Autobahnen

„Moerser Square“, also „Moerser Quadrat“ soll die Immobilie heißen. Sie setzt sich zusammen aus 9100 Quadratmeter Logistik- und Lagerfläche, 530 Quadratmeter sind für Büros und Sozialräume vorgesehen, dazu kommt eine Zwischenfläche mit 620 Quadratmetern. Attraktiv für Mieter ist der Standort nach Meinung von Logivest wegen seiner Nähe zum Autobahnkreuz Moers und damit zu den Autobahnen A 40 und A 57, auch die A 42 sei nur fünf Kilometer entfernt und der Duisburger Hafen binnen 20 Autominuten erreichbar, so Logivest.

Bemerkenswert an dem Geschäft ist aus der Sicht des Moerser Wirtschaftsförderers Jens Heidenreich, dass mit dem früheren Buderus-Grundstück ein so genanntes „Brownfield“ neu genutzt wird. Da es generell zu wenig neue, ungebrauchte Flächen, die Nachfrage aber groß sei, lohne es sich für Investoren mittlerweile, auch solche Grundstücke zu erwerben, bei denen beispielsweise noch Abbruchkosten anfallen. Dieser Trend sei „klar spürbar“, so Heidenreich. Im Industriepark Pattberg etwa sei eine 40.000-Quadratmeter-Halle auf einem Brownfield schnell vermarktet gewesen.

Das einzige eigene Brownfield in nennenswerter Größe entwickelt die Stadt in Kapellen. Auf dem von der RAG erworbenen Schacht-III-Gelände soll zum Gewerbegebiet mit einer Nutzfläche von rund 41.000 Quadratmetern werden.