Moers. Der Moerser Bürgermeister hat Gastronomen zum „Heizpilz-Gipfel“ eingeladen. Er will mit ihnen über die Gründe für das Strahler-Verbot sprechen.

Im Moerser Rathaus kommt es am Donnerstag zu einer Art „Heizpilz-Gipfel“: Bürgermeister Christoph Fleischhauer will mit Wirten von Cafés und Restaurants über das Verbot von Heizpilzen und -strahlern in der Außengastronomie sprechen, das vor wenigen Tagen in der Grafenstadt in Kraft getreten ist. Bei einigen Gastronomen stößt die Maßnahme auf Verdruss – und bei Kunden auf Empörung.

Das Restaurant Scoozi am Altmarkt hatte auf Facebook mitgeteilt, dass die Stadt den Einsatz von Heizpilzen und -strahlern bis April wegen der Gaskrise und der Notwendigkeit, Energie zu sparen, untersagt hat. Man hoffe, dass die Gäste dennoch kommen und den Innenbereich oder die windgeschützte Terrasse nutzen, heißt es in dem Post: „Wir hoffen auf Euer Verständnis.“

Das gibt es für den Schritt der Stadt jedoch offenbar nur begrenzt. „Mir fehlen die Worte, die Gastro ist doch wohl genug gebeutelt!“, schimpft eine Userin in einem der vielen Kommentare, die unter dem Scoozi-Beitrag gelistet sind. Ein anderer meint ironisch: „Deutschland rettet die Welt.“ Weitere schreiben nur „echt unglaublich“ oder „unfassbar“. Allerdings äußern manche User an selber Stelle auch Zustimmung zum Vorgehen der Stadt: „Ist ja auch richtig so. Dieser Mist sollte eh verboten werden. Wer draußen essen und trinken will, soll sich warm anziehen oder frieren“, heißt es beispielsweise. Und: „Es gibt doch warme Jacken!“

Die Stadt bestätigt das Verbot. Die Ordnungsverfügung sei am 23. Dezember veröffentlicht worden, danach habe man vier Wochen abgewartet, bis sie „gerichtsfest“ wurde, wie Rathaussprecher Thorsten Schröder auf Anfrage erläutert. Vor zwei Wochen hätten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes damit begonnen, die Gastwirte auf die Verfügung hinzuweisen und sie erklärt – dass der bis April dauernde Verzicht auf den Einsatz von Heizpilzen ein Beitrag zum Energie sparen sei, zumal die ineffizienten Geräte eine Menge Energie verpulverten.

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Tatsächlich schränke die Maßnahme die Gastronomen „ein bisschen ein“, so Schröder. Man glaube aber nicht, dass die Wirte schwerwiegende Einbußen hätten: „Man kann sich im Restaurant und in der Kneipe auch drinnen aufhalten, zumal es dort keine Beschränkungen durch die Pandemie mehr gibt.“ Dass die Stadt mit ihrem Verbot mangelndes Verständnis für die Nöte der Gastronomen offenbare, weist Schröder zurück: „Moers war in der Pandemie eine der ersten Städte weit und breit, die auf die Sondernutzungsgebühren für die Außengastronomie verzichtet haben.“

Gleichwohl macht die Einschränkung offenbar einigen Wirten zu schaffen. Sehr viele Gäste wollen definitiv draußen sitzen, erklärt der Betriebsleiter vom Grafschafter Wirtshaus am Kastell: „Die bleiben jetzt weg, das bekommen wir sehr zu spüren.“ Er schalte die ‘Heizer’ dennoch nicht ein, versichert er ebenso wie sein Kollege vom Extrablatt am Altmarkt. Überhaupt bemühen sich die befragten Wirte auffällig um einen sachlichen Ton, wohl nicht zuletzt in Hinsicht auf das Gespräch mit Bürgermeister Fleischhauer. Seine Hoffnung formuliert einer so: „Wir sollten doch eine Lösung finden, mit der wir alle gut leben können.“

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