Moers. Mehrere Erdbeben hab die Türkei und Syrien erschüttert. Auch Moerser haben Familien in den Gebieten. Welche Unterstützung geplant ist.
Die Erdbeben in der Türkei und in Syrien beunruhigen auch in Moers Bürgerinnen und Bürger. Viele Moerser haben Familien in den betroffenen Gebieten. „Über 4000 Verletzte und circa 1500 Tote – das ist mein letzter Stand – und die Zahlen werden leider noch massiv steigen“, sagt Cihan Karabulut, der erste Vorsitzende vom Bunten Tisch in Moers.
Die Beben hatten teils eine Stärke von 7,8; im türkisch-syrischen Grenzgebiet stürzen zahlreiche Gebäude ein, auf türkischer Seite auch ein Krankenhaus. Ein Problem: Rettungskräfte aus großen Städten wie Istanbul bräuchten knapp 24 Stunden mit dem Auto bis in das Epizentrum der Erdbeben, erklärt Karabulut.
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Er selbst habe Familie in Diyarkabir, einer größeren Stadt, die vom Beben erschüttert wurde. „Wir konnten unsere Familienangehörigen zum Glück heute Morgen über die Familiengruppe erreichen – aber die Bilder und Videos auf Facebook und Instagram sind schrecklich anzusehen. Da stürzen auf Videos ganze Gebäude in Sekunden zusammen“, beschreibt er.
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Einige Moerser haben Angehörige in der stark betroffenen türkischen Provinz Kahramanmaras und auch auf syrischer Seite; Karabulut sagt: „Mich haben heute schon viele Syrer aus Moers kontaktiert. Sie können ihre Familien gar nicht erreichen. Das Netz ist unterbrochen. Jede Stunde kommen schlimmere Nachrichten.“
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Unterstützungen und Sammelaktionen werden in Moers zurzeit organisiert, kündigt der Vorsitzende an. Es sei nicht so leicht für kleinere Städte, so schnell einen Lkw zu beschaffen, erklärt er. Größere Städte wie Köln oder Düsseldorf seien da schon weiter und hätten bereits Transporte auf dem Weg ins Epizentrum. Aus Moers werde zur Zeit vor allem finanzielle Unterstützung geschickt: „Viele Moschee-Gemeinden spenden“, sagt Karabulut.
Aufgrund der weiten Entfernung von knapp 3000 Kilometern und der schwierigen Witterungsverhältnisse mit teils meterhohem Schnee seien solche Transporte allerdings kein Leichtes in der Umsetzung, erklärt er. Ebenso seien Flughäfen in den Gebieten wegen der Schneemassen außer Betrieb, oder selbst vom Erdbeben betroffen.