Moers. Die Fraktion der Grafschafter hat die Schaffung eines Wirtschaftsdezernats im Moerser Rathaus gefordert. Warum es dafür keine Mehrheit gibt.

Im Rathaus wird es – zumindest vorerst – kein Dezernat eigens für die Wirtschaft geben. Der zuständige Fachausschuss des Rates lehnte einen solchen Vorstoß ab.

Die Grafschafter hatten, wie berichtet, beantragt, die Stadtverwaltung um ein Dezernat mit dem Schwerpunkt Wirtschaft, Stadtmarketing und Tourismus zu erweitern. Die Wirtschaft müsse stärker in den Mittelpunkt gerückt werden, argumentierte Manuela Buchholz für die Ratsfraktion in der Sitzung des Ausschusses für Personal und Digitalisierung. Das „Handlungsprogramm Wirtschaft@moers“ der Industrie- und Handelskammer und der Stadt zeige, dass Moers seine Möglichkeiten – etwa bei der Flächenvermarktung – zu wenig nutze, die Wirtschaftsförderung personell zu schwach aufgestellt sei und man im Vergleich selbst zu kleineren Städten zu wenig Gewerbesteuer erziele. Es sei „erschreckend“, so Buchholz, wie viele Unternehmen sich in Moers „nicht gut aufgenommen“ fühlen. Ein Dezernat könne Wirtschaft, Stadtmarketing und Tourismus übergeordnet vernetzen.

Die Grafschafter blieben mit ihrer Forderung freilich allein und votierten als einzige für ihren Antrag. Atilla Cikoglu (SPD) wies etwa darauf hin, dass man an Strukturveränderungen arbeite. Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing gehörten auch aus seiner Sicht „in einen Topf“, seien aber sinnvoll beim Bürgermeister angesiedelt.

Die Verwaltungsleitung besteht neben dem Bürgermeister aus dem Dezernat I: Finanzen und Kultur, Dezernat II: Ordnung, Soziales, Digitalisierung, Schule sowie Dezernat III: Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Feuerwehr. (wit)