Kamp-Lintfort. Am Wochenende öffnen fünf Ateliers im Schirrhof für eine Werkschau. Warum Kunst gucken im Atelier besonders spannend für Besucher ist.
Näher ran an Kunst und Künstler geht nicht: Am kommenden Wochenende, 19. und 20. November, lädt die Ateliergemeinschaft im Schirrhof zum „Offenen Atelier vor’m Advent“. Andrea Much, Barbara Lübbehusen, Anne Schary, Jörg Winke und Edelgard Wittkowski zeigen an den beiden Tagen nicht nur einen Querschnitt ihrer Arbeiten, sondern freuen sich auch auf Begegnungen mit Kunstinteressierten und solchen, die es längst sind, es aber möglicherweise noch nicht wissen...
Eine perfekte Gelegenheit
„Ich habe zwar keine Ahnung von Kunst, aber dieses Bild finde ich irgendwie schön.“ Diesen oder ähnliche Sätze haben Andrea Much und Anne Schary schon oft gehört – und sich jedes Mal von Neuem darüber gefreut. Denn beim offenen Atelier im Schirrhof geht es auch darum, Hemmschwellen abzubauen, Kunst nicht als Kopfsache zu deklinieren, sondern als Bauchgefühl zu genießen. Und dafür ist ein Atelierbesuch eine perfekte Gelegenheit.
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Los geht es im Uhrzeigersinn bei Bildhauer Jörg Winke, der aktuell im ganz großen Format für eine Sonderausstellung zum Thema 900 Jahre Kloster Kamp arbeitet – eine erste Bronzefigur ist bereits fertiggestellt. In den Räumen von Andrea Much riecht es noch nach Farbe, auf einem Tisch liegen kleine auf Eichenholz gemalte „Kunststückchen“ wie eine große bunte Collage.
Wunderschöne Originale
Mal lässt sich ein Wal entdecken, mal springt dem Betrachter die Silhouette eines Kindes ins Auge. Ab 30 Euro sind diese wunderschönen Originale zu haben, „wir wollen ja auch etwas für den kleinen Geldbeutel bereit halten“, so Much. Kinderzeichnungen sind seit Jahren ihr Thema: „Sie liegen mir am Herzen, weil sie mit so wenigen Strichen so viel erzählen können. Das hat sich über die Jahre auch auf meine Arbeiten niedergeschlagen.“
Auf dem Flur sieht man die ersten Arbeiten von Barbara Lübbehusen – Assemblagen, die sie aus im Rhein gefundenem Treibgut arbeitet. Anne Schary hat die Flurwand vor ihrem Atelier für eine kleine Petersburger Hängung genutzt – mit Werken aus mehr als zwei Jahrzehnten, die viele Facetten ihrer Arbeit zeigen. Dann wird es groß und farbig: Edelgard Wittkowski zeigt ihre markanten Bilder, die sie mit Farbschüttungen und selbst angemischten Farben schafft.
Die gemeinsame Werkschau ist übrigens nicht nur in den Ateliers, sondern auch auch im „Pferdestall“ zu sehen. Sehr viel spannender ist es aber, einfach mal die Treppe rauf zu gehen...