Neukirchen-Vluyn. In dieser Woche haben Schülerinnen und Schüler vom Pop Movement am Julius-Stursberg-Gymnasium ihre Mitschüler über den CO2-Ausstoß informiert.

Kurz das Kind mit dem Auto zur Schule bringen, nachmittags in Köln shoppen gehen und ein Wochenendtrip nach Hamburg: Was nach munterer Freizeitplanung klingt, kann für die Umwelt belastend sein. Eindrucksvoll zeigte das ein Projekt am Julius-Stursberg-Gymnasium (JSG). Von Montag bis Freitag sensibilisierte das schuleigene Pop Movement-Team JSG-Schüler für den CO2-Ausstoß beim Autofahren.

„Pop steht für ‚Protect our Planet’“, erklärten Lea Böder und Merjem Mamudi vom Pop Movement. „Aktuell besteht unser Pop Movement aus 13 Schülern der siebten bis zwölften Klasse.“ Das JSG ist damit Teil des weltweiten Pop Movements, das junge Menschen bewegt, Wissen über Klimawandel und Nachhaltigkeit zu vermitteln. Lea gehört seit 2019 dazu, macht bald Abitur und kam durch ein Video des Youtubers Rezo zum Movement: „Als Rezo wissenschaftlich untermauerte, dass wir uns in einer Abwärtsspirale im Klimawandel befinden, war für mich klar: Ich muss was tun.“

Am JSG wird über Nachhaltigkeit diskutiert

Mit Lehrer Andreas Forsthövel konnten die Schüler Nachhaltigkeitsprojekte am JSG umsetzen, etwa den Umstieg auf recyceltes Kopierpapier, Photovoltaik- und Trinkwasserspendernutzung sowie Zeitschalten für Luftfilter in den Klassenräumen. Nun also konnten die JSG-Schüler der siebten bis zwölften Klassen mit dem Pop-Movement ihre Schulstrecke in umgebauten Klassenräumen im wahrsten Sinne erfahren.

Hanteln in den Rucksack packen, die so schwer sind, wie der CO2-Ausstoß des Autos für den Schulweg? Beeindruckend, fanden die Schüler. „Wir fragen nach, welches Fahrziel Schüler regelmäßig mit ihrer Familie anfahren“, erklärte Lea. „Ein zurückgelegter Autokilometer entspricht 144 Gramm CO2-Verbrauch und sieben Kilometer entsprechen einem Kilogramm Verbrauch.“

Das Pop Movement soll fortgesetzt werden

Das Gewicht wurde in Wasserflaschen angereicht, um zu sehen, wie viel Ausstoß sich zusammenaddiert. Viele ließen die Flaschen fallen – nicht tragbar wie der Klimawandel. Eine Holzwaage stand bereit, an der ein Korb sowie ein 12-Liter-Kanister hing. Es galt, den Korb mit Hantelscheiben zu füllen, bis der Kanister hochgeht. Die Waage symbolisierte eine 80 Kilometer weite Autofahrt von Neukirchen-Vluyn nach Köln mit 12 Kilogramm CO2-Verbrauch. Selbst schwere Gewichte reichten nicht, um das Kanistergewicht auszugleichen.

Ein weißer, 16 Kilogramm schwerer Eimer stand für 120 Kilometer monatlich zurückgelegten Weg mit dem Auto und ein schwarzer Eimer mit 50 Kilogramm für 350 Kilometer Weg, entsprechend einer Strecke nach Hamburg. Die elfjährige Siebtklässlerin Johanna hob die Eimer hoch: „Dass es so viel ist, war mir nicht bewusst. Ich fahre mit dem Rad zur Schule, um unnötigen CO2-Ausstoß zu vermeiden.“ Ein Wunsch der Schüler: Das Movement weiter in den Lehrplan integrieren und bald das zentralgesteuerte Heizsystem im JSG umgestalten.