Moers. Im Rahmen des Risikomanagements wurden in Moers die Notfallpläne des Krankenhauses aktualisiert und alle Sicherheitseinrichtungen überprüft.
Was passiert, wenn der Strom ausfällt? Was im privaten Bereich eventuell zu einem unvorhergesehenen Kerzenabend führen kann, stellt sich im Krankenhaus, wo lebensnotwendige medizintechnische Geräte ausfallen könnten, dramatisch dar. Um die Versorgung der Patienten jedoch jederzeit zu ermöglichen, verfügen Akutkrankenhäuser schon immer über entsprechende Notstromaggregate, die den Betrieb des Krankenhauses und insbesondere die Funktion der lebensnotwendigen Geräte auch bei Ausfall der externen Stromversorgung sicherstellen. Das teilt das Krankenhaus St. Josef mit.
„Krankenhäuser und ähnliche Einrichtungen gehören in unserer modernen Gesellschaft aber auch zu den kritischen Infrastrukturen (KRITIS), die jetzt aufgrund der geänderten Gefährdungslage durch den Russland-Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiemangellage immer mehr in den Fokus der besonderen Aufmerksamkeit geraten“, erklärt Ingo Thiemann, technischer Leiter am St. Josef Krankenhaus in Moers.
Im Rahmen des Risikomanagements wurden jetzt die Notfallpläne des Krankenhauses aktualisiert und alle Sicherheitseinrichtungen über die üblichen technischen Kontrollen hinaus überprüft. „Die Betriebsleitung unseres Krankenhauses hat beschlossen, in unserem Krankenhaus einen bewusst herbeigeführten Blackout zu simulieren und damit das Haus einem Stresstest zu unterziehen“, berichtet der technische Leiter und zeigt die Maßnahmen auf: „Es waren umfangreiche Vorbereitungen nötig, alle geplanten Maßnahmen wurden einer Risikobewertung unterzogen und Abteilungsleitungen sowie Stationsleitungen wurden in den Testlauf mit eingebunden, um alle für die medizinische Notversorgung erforderlichen Anlagen und Geräte in ihrem Verantwortungsbereich auf sichere Funktion zu überprüfen.“
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Punkt 5 Uhr morgens stellte Sebastian Bakaus, Elektrofachkraft des St. Josef Krankenhauses, den Hochspannungsleistungsschalter der 10 kV Stromeinspeisung ab, womit das Krankenhaus von der externen Stromversorgung getrennt wurde. Es dauerte nur 8 Sekunden, bis das automatische startende Notstromaggregat die ersten angeschlossenen Stromverbraucher übernahm.
„Nach einer vorgegebenen Zeitstaffelung erfolgte die Zuschaltung der weiteren notstromberechtigten Anlagen, die dann den sicheren Weiterbetrieb des Krankenhauses ermöglichen,“ sagt Ingo Thiemann und berichtet über den erfolgreich durchgeführten Testlauf: „Alle automatischen Komponenten des elektrischen Verteilnetzes funktionierten wie erwartet einwandfrei.“ Auch das Rückschalten der elektrischen Energieversorgung verlief ohne Probleme. „Dieser Stresstest uns zeigt, dass wir auch im echten Notfall gut aufgestellt sind und die medizinische Versorgung unserer Patienten zu jeder Zeit sichergestellt ist“, berichtet der technische Leiter und Medizinproduktesicherheitsbeauftragte des Krankenhauses.