Moers/Am Niederrhein. Die Energiepreispauschale beschert den Kirchen mehr Steuereinnahmen. Der Evangelische Kirchenkreis Moers will damit Notleidende unterstützen.
Die Evangelische Kirche wird 275.000 Euro zusätzlich an die Grafschafter Diakonie überweisen. Mit dem Geld soll das Diakonische Werk im Kirchenkreis Moers Familien und Personen unterstützen, die besonders von den steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten betroffen sind.
So haben es jetzt die 100 Abgeordneten der Synode beschlossen, dem Kirchenparlament, die die 21 evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Moers dorthin entsenden. Das Geld stammt im Wesentlichen aus den erwarteten Kirchensteuer-Mehreinnahmen, die sich aus der im September gezahlten Energiepreispauschale ergeben.
Die Entscheidung geht auf einen entsprechenden Vorschlag der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Katholischen Bischofskonferenz zurück. Nach einer Schätzung der Landeskirche hätte der Kirchenkreis der Diakonie 180.000 Euro zur Verfügung stellen sollen. Die Synode legte aber noch 95.000 Euro aus dem Finanzausgleich der Gemeinden drauf.
Davon unabhängig erhält die Niederrheinische Diakoniestiftung 30.000 Euro zur Förderung von diakonischen Projekten, etwa zur Armutsbekämpfung wie den warmen Mittagstisch in Kamp-Lintfort als Antwort auf die Armut durch die hohen Energiepreise, zur Unterstützung kinderreicher Familien oder Begleitung von Flüchtlingsfamilien.
Darüber hinaus werden ihr 200.000 Euro zur Erhöhung des Stiftungskapitals von derzeit knapp über 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Diese Unterstützung ist unter anderem notwendig, weil das Stiftungskapital wegen der niedrigen Zinsen nur noch wenig Geld für Projekte generiert. Etwa 456.000 Euro gehen an die Gemeinden und den Kirchenkreis mit der Empfehlung, das Geld für diakonische Aufgaben zu verwenden.
Die Kollekte der Synodaltagung – wegen des digitalen Charakters nicht im Kollektenbeutel, sondern per Banküberweisung – ist bestimmt für die Organisation Sea-Watch und soll dabei unterstützen, ein neues Schiff zur Seenotrettung von Geflüchteten im Mittelmeer zu finanzieren.
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In seinem Bericht trat Superintendent Wolfram Syben für eine massive Investition in gewaltfreie und nachhaltige friedensschaffende Maßnahmen ein. „Hierzu gehören bereits erprobte Instrumente ziviler Prävention und der ernsthafte Einsatz für ein gerechtes Wirtschaften“, sagte Syben. „Und wenn es wirklich ernst gemeint ist, den Weg hin zu einem gerechten Frieden entwickeln zu wollen, wenn es wirklich ernst gemeint ist, dass uns die Entwicklung eines friedlichen Zusammenlebens um ein Vielfaches wertvoller ist (und sein muss!) als die Vorbereitung von Kriegen, dann frage ich mich, warum neben den 100 Milliarden, die für neue Rüstungsgüter zur Verfügung gestellt werden, nicht mindestens 400 Milliarden stehen, die für weltweite Krisenprävention und zivile Konfliktbearbeitung eingesetzt werden, und um die Beseitigung von Kriegsursachen und -folgen, wie Armut, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung voranzubringen.“
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Auch auf die Kirche in Zeiten zunehmender Individualisierung ging der Superintendent ein. Sie könne Zeichen setzen, die sicht- und erlebbar machten, wie wertvoll ihr Einsatz sei, etwa in der Seelsorge, in den Gottesdiensten, im sozialen Dienst der Diakonie, im Einsatz für den Frieden und für die Umwelt. Im Gottesdienst, der Andacht, der Stille und der Meditation etwa können Menschen „eine heilsame und kostbare Aus-Zeit erleben, die sich signifikant von vielen anderen beruflichen und privaten Zeiten unterscheidet.“
Alle Informationen zur Kreissynode und den Bericht des Superintendenten auf www.kirche-moers.de