Neukirchen-Vluyn. Die Politik hat die Weichen gestellt. Zunächst soll es zwei Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet Neukirchen-Vluyn geben. Weitere sollen folgen.

Künftig soll allen Bürgerinnen und Bürgern im öffentlichen Raum der Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser ermöglicht werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat das Bundeskabinett jetzt beschlossen. Die örtliche Politik hatte sich schon ein paar Tage vorher wieder mit der Thematik befasst und die Installation von zunächst zwei Trinkwasserbrunnen in der Stadt auf den Weg gebracht.

Die Brunnen sollen ihren jeweiligen Platz auf dem Missionshof und am Vluyner Platz finden. Auf letzterem sind bei der Aufstellung die Rettungswege sowie die Aufstellplätze für die Marktbeschicker zu berücksichtigen. Im Missionshof könnte die vorhandene Wasserpumpe durch den Trinkwasserspender ersetzt werden, sofern keine Belange des IHK-Fördergebers entgegenstehen, heißt es in den erklärenden Ausführungen der Stadt.

Weitere Brunnen sind vorgesehen

Ab 2024 sollen weitere Brunnen folgen; dazu soll die Stadtverwaltung auf Wunsch der Politik entsprechende Standorte aufzeigen. So hat es der Ausschuss für Bauen, Grünflächen und Umwelt in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Die Kosten sind abhängig vom Modell, die Verwaltung hatte den Preis für einen einzelnen Wasserspender ohne Fundament mit etwa 7000 bis 11.000 Euro beziffert und die Kosten für Fundament, Wasserablauf und Anschluss mit rund 9000 Euro je Brunnen benannt. Der Technische Beigeordnete der Stadt, Ulrich Geilmann, wies zudem auf die Folgekosten hin.

Die Summen riefen bei der sachkundigen Bürgerin Nicole Lobeck (Bündnis 90 /Grüne) Erschütterung hervor, wie sie sagte. Allerdings muss sich die Kommune ja nicht für das teuerste Modell entscheiden. Mit Blick auf die Investition erklärte die Leiterin des Tiefbauamtes, Uta Schopmann: „Mir ist egal, wie die Dinger aussehen.“

Es gibt Voraussetzungen für Standorte

Grundsätzlich sind für weitere Standorte verschiedene Kriterien erforderlich, wie das Vorhandensein einer Trinkwasserleitung, die Möglichkeit des Anschlusses an den Kanal, der Einbau eines Wasserzählers sowie der Abschluss eines Vertrages zur Wasserlieferung. Wie es von der Stadt heißt, gibt es bereits Wasseranschlüsse am Brunnen auf dem Leineweberplatz, am Wasserspiel auf dem Vluyner Platz auch wenn dasselbe nicht immer funktioniert, auf dem Platz am Museum, im Missionshof, auf den städtischen Friedhöfen sowie auf elf öffentlichen Spielplätzen für deren Matschanlagen.

Eine weitere Möglichkeit zur Wasserentnahme zeigt die Verwaltung auf dem Platz Am Markt auf, dem früheren Hindenburgplatz. Hier bieten sich mit dem Umbau der Toilettenanlage neue Möglichkeiten. In einem nächsten Schritt könnten die städtischen Friedhöfe, die eine recht große Aufenthaltsfunktion insbesondere für ältere Menschen besitzen, mit Trinkwasserspendern ausgestattet werden.