Neukirchen-Vluyn. Die Gesamtschule Niederberg in Neukirchen-Vluyn soll umfassend saniert werden. Die Politik hat beraten. Was geplant ist und wie viel es kostet.

Die Sanierung der Gesamtschule Niederberg ist einen weiteren Schritt vorangebracht worden. Am Mittwochabend hat der Ausschuss für Bauen, Grünflächen und Umwelt mit der Befürwortung des Investitionsbeschlusses eine wesentliche Grundsatzentscheidung für die Modernisierung der Schule getroffen. „Ein großer Tag“, bekräftigte der Technische Beigeordnete der Stadt, Ulrich Geilmann. Gleichwohl blieben Detailfragen offen.

Diese können im weiteren Verlauf der Planungen gelöst werden, mithin steht auch der Ausführungsbeschluss noch auf der To-Do-Liste der Politik. Damit werden die Fragen nach den genaueren Inhalten der Modernisierung behandelt und beschlossen.

Die Sanierung ist umfassend

Es ist ein weiteres großes Sanierungsvorhaben der Stadt am Schulzentrum. Laut Berechnungen der W+P Gesellschaft für Projektrealisierungs mbH ist mit Gesamtkosten in Höhe von rund 17,5 Millionen Euro zu rechnen. Dazu haben die Planer aus dem beauftragten Büro optionale Kosten in Höhe von rund sechs Millionen addiert, was zu einer Gesamtsumme von rund 23,8 Millionen Euro führen würde, wenn man alle Optionen berücksichtigen würde, die vonseiten der Bauplanung benannt wurden.

Allerdings hat sich die Politik bereits in der besagten Sitzung des Fachausschusses gegen verschiedene Aspekte entschieden. So soll auf Empfehlung des Projektrealisierungsbüros beim geplanten Anbau eines Gebäudeteils keine Öko-Zertifizierung vorgenommen werden. Wie dessen Geschäftsführer Jens Balke versicherte, ändert das nichts am Vorgehen.

Auf Nachfrage von Tom Wagener (Bündnis 90 / Die Grünen), inwiefern bei der Modernisierung auf Recyclingbaustoffe zurückgegriffen werde, um möglichst wenig Kies und Beton zu verwenden, betonte Balke: „Wir haben im Planungsteam festgelegt, dass wir soweit es geht, auf ökologische Baustoffe zurückgreifen.“ So werde beim geplanten Anbau beispielsweise auch über eine Holzfassade nachgedacht. Wie es weiter hieß, sollen bis zu 50 Prozent beton bei den Deckensystemen eingespart werden, somit spare man auch am Kiesanteil.

Intensiv diskutiert wurde über eine notwendige Verschattung der Fenster. Das Thema ist nicht ganz neu. Schon in der Vergangenheit hatte die Politik das Verschattungsthema auf dem Tisch, es ist aber seinerzeit verschoben worden auf den Zeitpunkt der umfassenden Sanierung.

„In der zweiten Etage herrschen morgens um acht etwa 28 Grad“, erklärte die Leiterin der Gesamtschule Niederberg, Beatrix Langenbeck-Schwich, dem Fachausschuss. „Das ist ein unerfreulicher Zustand.“ Die Rolläden werden demnach morgens vom Hausmeister heruntergefahren, bis gegen 11 Uhr arbeite man mit Beleuchtung. „Energetisch auch nicht sinnvoll“, sagte Langenbeck-Schwich.

Wie der Technische Beigeordnete sagte, koste eine große Lösung des Verschattungsproblems rund zwei Millionen Euro. Er schlug vor, bis zum Ausbaubeschluss belastbarere Zahlen zu liefern, womit er bei der Politik auf Zustimmung stieß.

Was bereits feststeht: Der Gebäudeteil B soll kernsaniert werden. Aus den Fachräumen werden normale Kursräume. Im Erdgeschoss wird ein Selbstlernzentrum errichtet. Die Technik wird rundum erneuert. Im Gebäudeteil C wird im Nordtrakt ein Aufzug angebaut, der die erste Etage erschließen soll.

Das Ende der Sanierung soll 2025 sein

Das Unterstufen-Gebäude G bekommt die Musikräume und die Lehrküche und wird durch den besagten Anbau erweitert. Dieser soll drei Geschosse umfassen. Der Anbau wird abgerückt von Gebäude G positioniert, damit die Klassenräume weiterhin mit Licht und Frischluft versorgt werden; so sieht es die derzeitige Planung vor. Zwei kleine Bäume müssen entfernt werden. Ein großer Baum wird erhalten.

Der erste Bauabschnitt soll voraussichtlich im Oktober 2023 beginnen. Die Fertigstellung der Gebäude B und G der Gesamtschule ist laut Stadtangaben bis November 2024 und die des Neubaus März 2025 geplant. Im Anschluss soll als zweiter Bauabschnitt bis August 2025 die Umsetzung der Maßnahmen im Gebäude C und im Julius-Stursberg-Gebäude erfolgen. Die Turnhalle wird als gesondertes Projekt betrachtet, erklärte Ulrich Geilmann.