Moers. Freunde und Weggefährten würdigten den verstorbenen Ehrenbürgermeister. Warum das Gedicht „Für Willi“ die Gäste der Gedenkfeier so berührte.
In einer ebenso bewegenden wie herzenswarmen Gedenkfeier haben am Mittwoch zahlreiche Weggefährten, Freunde und Moerser Bürgerinnen und Bürger noch einmal den am 1. September verstorbenen Moerser Ehrenbürgermeister Willi Brunswick gewürdigt. „Nicht nur Familie und Freunde trauern in diesen Tagen, sondern die ganze Stadt“, machte Bürgermeister Christoph Fleischhauer in seiner Ansprache deutlich.
Knapp 200 Gäste waren am Morgen in das Kulturzentrum Rheinkamp gekommen, um sich von dem prominenten Moerser Bürger zu verabschieden. Vertreter aus Politik, Vereinen, Kultur und der Stadtgesellschaft trugen sich in die ausgelegten Kondolenzbücher ein.
Brunswick, für den das Amt des Bürgermeisters eine „24-Stunden-Berufung“ gewesen sei, habe Moers auch überregional Ansehen verschafft, hob Fleischhauer einen der vielen Verdienste des Ehrenbürgermeisters hervor. Dazu sei er stets Familienmensch und Menschenfreund geblieben, ein Mann, der nicht nur Respekt, sondern auch Sympathien genossen habe: „Von uns gegangen ist wahrhaft ein großer Moerser.“
„Lange und nachhaltig gedenken“
Bundesminister a. D. Jürgen Schmude würdigte Brunswick nicht nur als einen seiner politischen Weggefährten, sondern vor allem als Freund: „Wir werden ihm lange und nachhaltig gedenken, das hat er sich so verdient.“
Landrat Ingo Brohl erinnerte in seiner Rede daran, dass Brunswick jemand gewesen sei, der „Menschen immer für einen Dialog gewinnen wollte“. Durch sein Engagement für die Städtepartnerschaften habe er Moers zu einer weltoffenen Stadt gemacht.
Zu den Rednern im Kulturzentrum gehörte auch Dr. Thomas Voshaar, Chefarzt am Krankenhaus Bethanien. Brunswick hatte sich über Jahrzehnte für die Stiftung Bethanien Moers als Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates engagiert.
Berührend, humorvoll und mit sehr persönlichen Worten nahm der Moerser Niederrheinpoet Christian Behrens öffentlich Abschied. Ihm sei „Willi“ ein Förderer, Mentor und Freund gewesen, so der Künstler. In einem eigens für Brunswick geschriebenen Gedicht „Für Willi“, das Behrens am Ende vorlas, heißt es: „Willi, mach’s gut und grüß den lieben Gott/ und schließe mit Hanns Dieter ein Komplott,/ dass irgendwann einmal die Liebe siegt/ und endlich Frieden über allem liegt./-Du, Willi, sollst ein Ehrenengel sein/ im weiten Himmel überm Niederrhein.“