Moers. Nächste Woche wird gewählt. Julia Zupancic tritt nicht mehr zur Wahl der Fraktionschefin der CDU in Moers an. Was die Gründe dafür sind.
Die CDU-Fraktion muss die Spitze neu besetzten: Julia Zupancic tritt zur turnusmäßigen Wahl des Fraktionsvorstandes nicht mehr an. Das hat sie am Montagabend bekannt gegeben. Sie werde auch ihr Ratsmandat am 30. September niederlegen, kündigt die derzeitige Fraktionschefin der Christdemokraten an.
Diese Entscheidung hat einen beruflichen Hintergrund. Julia Zupancic wird im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW eine Referatsleitung übernehmen und eng an die Ministerin angebunden werden.
„Da das Ministerium die Oberste Kommunalaufsicht innehat, schließt sich die gleichzeitige Wahrnehmung eines kommunalen Mandates aus“, erklärt die scheidende Fraktionsvorsitzende, die gleichzeitig Ina Scharrenbach als „herausragende Ministerin“ lobt. „Das war ein Angebot, das ich nicht ausschlagen konnte“, sagte Zupancic im Gespräch mit der NRZ über ihren neuen Job, den sie nach den Herbstferien antreten wird.
Julia Zupancic geht nach Düsseldorf
Der Entschluss sei ihr nicht leicht gefallen, sagte die Moerser Kommunalpolitikerin weiter. Sicher werde sie die Fraktionsarbeit vermissen, freue sich aber gleichermaßen auf die neue Aufgabe, die sie selbst als eine Herausforderung beschreibt.
Für enge Vertraute dürfte ein Wechsel generell wohl nicht ganz unerwartet sein. Sie habe stets mit offenen Karten gespielt und kommuniziert, dass der 15. Mai eine Veränderung mit sich bringen werde. Dass es nun in diese Richtung gehen würde, war zu dem Zeitpunkt gleichwohl noch nicht klar. Julia Zupancic war als Landtagskandidatin für die CDU ins Rennen gegangen; am Ende konnte sich Ibrahim Yetim (SPD) im Wahlkreis Moers/Neukirchen-Vluyn knapp behaupten.
Allerdings möchte Julia Zupancic die kommunalpolitische Bühne nicht komplett verlassen, sondern sich weiterhin engagieren. Das wird möglich, indem sie zusätzliche Verantwortung in der Partei übernehmen könnte. „Wie dies aussehen könnte, ist noch nicht final besprochen, aber es gibt dazu einen guten, vertrauensvollen Austausch“, sagt Zupancic. Und weiter: „Die CDU Moers ist meine politische Heimat. Auch wenn es eine rechtliche Unvereinbarkeit mit der Ausführung eines Ratsmandates gibt, wird dies sicherlich nicht das Ende meines Engagements in der CDU in Moers und im Kreis Wesel sein.“
Petra Kiehn sieht Herausforderungen
Im März dieses Jahres hatte es in der CDU-Fraktion gerappelt, als mit Noel Schäfer, Heinz-Gerd-Hackstein und Bernd Herz gleich drei Männer in engem Abstand ausgetreten sind und die Christdemokraten mithin nicht mehr stärkste Fraktion im Rat waren. Am kommenden Montag, 26. September, wählen sie den neuen Vorsitz. Bisher sind Michael Gwalik und Klaus Brohl stellvertretende Vorsitzende.
Sie habe der Parteivorsitzenden Petra Kiehn das Angebot unterbreitet, mehr Verantwortung in der Partei zu übernehmen, „sofern dies gewünscht ist“, sagt Zupancic. Kiehn hatte erst Anfang des Monats im Interview gesagt, der Stadtverband werde das Augenmerk auf die Zukunft richten, in der mit Blick auf die aktuelle Weltlage wichtige Herausforderungen bevorstünden.