Kamp-Lintfort. Alles wird teurer – was tun, wenn das Geld knapper wird? In einer Straßenumfrage in Kamp-Lintfort haben uns Bürger erzählt, wie sie damit umgehen.

Steigende Energiepreise, teure Lebensmittel – was tun, wenn das Geld knapper wird? Wir haben Kamp-Lintforterinnen und Kamp-Lintforter in einer Straßenumfrage gebeten uns zu verraten, ob und wie sie Energie oder Geld sparen. Das Ergebnis: Alle von uns Befragten erklärten, derzeit in irgendeiner Form Energie und/oder Geld einzusparen.

Tatjana Kursawe erledigt die Einkäufe für ihre sechsköpfige Familie zu Fuß oder mit dem Rad – ihren ursprünglichen Plan, in diesem Jahr den Führerschein zu machen, hat sie wegen Energiekrise und Inflation aufgegeben. „Zu teuer“, sagt die Kamp-Lintforterin. „Das Einkaufen ist für uns derzeit eine Höllen-Tortur. Wir wissen ja gar nicht, wo die Reise noch hingeht.“

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Auch Beate und Udo Marklewitz sind mit dem Fahrrad von Neukirchen-Vluyn in die Kamp-Lintforter Innenstadt gekommen. „Wir machen alles mögliche, um Sprit zu sparen“, sagt das Paar. Außerdem haben sie sich einen Holzofen angeschafft. „Wir kaufen auch bewusster ein, checken zum Beispiel die Angebote.“ Gespart wird auch beim Wasserverbrauch. „Bei allem geht es uns aber nicht allein ums Sparen, sondern auch um die Umwelt“, betonen die beiden.

Rentnerin Karin, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte, sieht es als Vorteil an, „nur noch zu zweit im Haushalt zu sein. Da kommt man durch die jetzige Situation besser durch“, sagt die 75-Jährige. Dennoch schaut auch sie beim Lebensmitteleinkauf auf Sonderangebote und schränkt sich in ihrer Freizeit ein: „Man geht nicht mehr so oft Kaffeetrinken wie früher.“ Sorgen macht sie sich aber weniger um sich, als um die Zukunft ihrer Enkel.

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Auch die Kamp-Lintforterin Sieglinde mag ihren Nachnamen nicht nennen. Sie fährt jetzt Fahrrad statt Auto und spart beim Einkauf. Und: „Wir gehen nicht mehr auswärts essen und kochen zu Hause.“

Marita Junuzovic hat bei sich das Warmwasser ausgestellt und duscht kalt. Gott sei dank sei sie aber in der Lage, sich eigentlich noch alles leisten zu können, sagt die 56-Jährige. Sparsam zu sein habe sie schon als Kind gelernt: „Meine Eltern haben mir Sparsamkeit beigebracht.“

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Siegfried ist 70 Jahre alt und Rentner. Dass alles teurer werde, sehe man jeden Tag. Wenn die Entwicklung anhalte, hätten die Leute bald keine Möglichkeit mehr, für Hobbys und Reisen zu sparen, fürchtet der Kamp-Lintforter.

Früher sei er drei bis vier Mal im Monat ausgegangen, jetzt nur noch einmal, sagt Ali Arslan. „Wasser, Strom, Gas – das ist fast nicht mehr zu bezahlen.“ Auch sei er„fast nur noch mit dem Fahrrad unterwegs“. Ob er sich Sorgen macht? „Ja, dass all das Gute bald nicht mehr da ist. Die Politiker sollen darauf achten, was sie machen und nicht nur alles auf die kleinen Leute schieben“, findet der 65-Jährige.