Kamp-Lintfort. Wo kann man kurzfristig Energie sparen? Welche Maßnahmen die Stadt Kamp-Lintfort jetzt umsetzt und was – vorerst – nicht angetastet wird.

Wie kann die Stadt in den kommenden Monaten sinnvoll Energie und damit Geld sparen? Die Verwaltung legte der Politik am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss einen entsprechenden Maßnahmekatalog vor. Ohne weitere Diskussion nickte die Politik die Sparvorschläge einstimmig ab.

So soll künftig in Kitas, Schulen und Büros die Raumtemperatur von 22/21 Grad auf 19 herabgesenkt werden, in den Sporthallen wird es mit 17 statt 19 Grad noch kühler. Zwischen 16 und sechs Uhr morgens wird die Temperatur in allen zu dieser Zeit nicht genutzten Gebäuden auf 16 und in den Sporthallen auf 12 Grad gesenkt. Dazu sollen, sofern noch nicht passiert, Heizleitungen zumindest in Kellerräumen gedämmt werden.

Nachts bleibt es auf dem Schulhof dunkel

Schwieriger ist das Sparen bei der Warmwasseraufbereitung. Zwar könne man etwa die Durchlauferhitzer für Handwaschbecken kurzfristig abschalten, nicht aber durchgängig die Warmwassertemperaturen bei Durchlauferhitzern fürs Duschen auf 45 Grad senken, weil dann die Gefahr eines Legionellenbefalls droht, so die Experten aus der Verwaltung.

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Strom: Nachts soll demnächst das Licht auf Schulhöfen und in Schulfluren aus bleiben. Elektronische Geräte – etwa PCs – dürfen nicht im Stand-by-Modus belassen werden. Sukzessive werden alle Leuchtmittel auf LED umgerüstet. Mittelfristig sollen alle städtischen Gebäude mit Präsenzmeldern ausgestattet werden.

Temperatur im Panoramabad soll bleiben

Eine Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung ist kurzfristig offenbar nicht möglich, weil die 5.050 Straßenlaternen in Kamp-Lintfort über Dämmerungsschalter gesteuert werden. Über ein Umrüsten mit sogenannten „Astro-Zeitschaltuhren“ wäre eine Nachtabschaltung möglich. Die Umrüstung würde zwischen 10.000 und 15.000 Euro kosten. Hier werden Einsparpotenzial und rechtliche Voraussetzungen noch geprüft.

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Das Panoramabad Pappelsee ist energietechnisch gesehen eigentlich gut aufgestellt. Es wird mit Fernwärme aus der Müllverbrennung beheizt, auf dem Dach ist Solarthermie installiert. Für den Eigenstromverbrauch sorgt seit 2021 eine Photovoltaikanlage. Weitere Einsparungen sind demnach nur über das Absenken der Wasser- und Lufttemperatur zu schaffen. Darauf will die Stadt aber derzeit noch verzichten – vor allem mit Blick auf den Schwimmunterricht für Kinder.

Wenn im Bad dennoch weiter Energie gespart werden müsse, mache eine partielle Schließung mit deutlicher Absenkung der Temperaturen in dieser Zeit mehr Sinn, heißt es.