Moers. Nach vielen Verzögerungen geht es endlich los: Am früheren Standort des Rheinpreußenstadions war Baustart für ein Moerser Großprojekt.

Endlich! Auf dem trostlosen Areal rund um das frühere Rheinpreußenstadion in Meerbeck bewegt sich etwas. Konkret sind es Bagger, die seit Dienstag auf dem riesigen Gelände arbeiten. Rund 100 Gäste folgten der Einladung des Stadtteilbüros Neu_Meerbeck zum „Anbaggern“ an der Bismarckstraße. Bis zum Frühjahr 2023 soll hier ein großer grüner Volkspark für Vereins- und Breitensport und als Freizeittreffpunkt der Menschen im Stadtteil entstehen.

Noch gleicht das Gelände freilich einer Wüste, und infolge von Hitze und Trockenheit wurde der symbolische erste Spatenstich am Nachmittag durch Bürgermeister Christoph Fleischhauer und die beiden städtischen Dezernenten Thorsten Kamp und Claus Arndt zu einer ziemlich staubigen Angelegenheit. Staub würden die Anwohner des Areals wohl in den kommenden Wochen noch häufiger erleben, sagte Fleischhauer und versuchte zu trösten: Küchenbaustellen seien auch furchtbar, aber danach bekomme man etwas großartiges Neues.

Viele Besucherinnen und Besucher verfolgten am Dienstag den symbolischen ersten Spatenstich.
Viele Besucherinnen und Besucher verfolgten am Dienstag den symbolischen ersten Spatenstich. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Wie den Aktivpark Meerbeck. Das Großprojekt soll Freude an Bewegung kombinieren mit dem generationenübergreifenden Zusammenbringen der Menschen im Quartier. So entstehen Kunstrasen- und Tennisplätze, eine Slackline, eine Anlage zum Bogenschießen. Vorgesehen sind auch eine Picknickwiese, ein Kiosk, ein Spielplatz, Bouleplätze, Fitnessgeräte und eine barrierefreie Toilette – alles umgeben von einem Promenadenring mit 140 Bäumen, der über die Römer-, Barbara- und Bismarckstraße sowie über die Straße Galgenbergsheide erreichbar sein wird.

Den Park als Treffpunkt etablieren

Denkbar seien Kindertrödelmärkte und kleinere Kulturveranstaltungen, um den Park als Treffpunkt zu etablieren, erklärte Stadtteilmanager Jens Franken. Obwohl es sich also nicht um ein Vereinsgelände im klassischen Sinn handelt, werden durchaus Sportvereine hier ihre Heimat haben: etwa der Traditionsclub MSV Moers, zu dem seit einigen Jahren die Caritas-Kickers gehören, der SC Rheinkamp und der Cricket-Club.

Der Aktivpark ist allerdings nur der erste Bauabschnitt des Projektes. Neu gestaltet werden – im zweiten Bauabschnitt – der gesamte Bereich vom Barbaraplatz mit der Barbarastraße, dem Schotterparkplatz und dem ehemaligen Schulhof der Barbaraschule sowie dem Invalidenwäldchen.

Invalidenwäldchen soll ein ruhiger Rückzugsort werden

In den Beteiligungsveranstaltungen hatten Bürgerinnen und Bürger den Wunsch geäußert, einen Ort der Begegnung für gemeinsame Veranstaltungen zu schaffen. Vorhandene Bäume und die historische Schulmauer werden integriert. Das Invalidenwäldchen besitzt einen hohen ökologischen Wert, das Wegesystem dort wird weitgehend erhalten und nur geringfügig ergänzt, kündigt die Stadt an.

Als Gegenpol zum Aktivpark soll hier ein ruhiger Rückzugsort geschaffen, der Lebensraum Wald mit seiner Artenvielfalt erlebbarer werden. Der Bereich erhält zudem eine insektenfreundliche Beleuchtung und neue Sitzmöglichkeiten. (wit)

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>>> Die Kosten<<<

Die Kosten für das Großprojekt Volkspark Neu-Meerbeck betragen 12,04 Millionen Euro. 90 Prozent sind Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie der Städtebauförderung des Bundes und des Landes NRW.

Die umfangreichen Baumaßnahmen mussten europaweit ausgeschrieben werden. Corona und ein Verdacht auf Kampfmittel aus dem Weltkrieg im Boden verzögerten den Start.
Abgeräumt wurde die alte Anlage bereits im vergangenen Jahr.