Moers. Deshalb freuen sich blinde und sehbehinderte Wassersportler so sehr über die Sanierung des Bootsstegs auf dem Vereinsgelände am Waldsee in Moers.

Der neue Bootssteg am Waldsee ist fertig. Darüber kann sich jetzt die die Blinden- und Sehbehinderten-Wassersportgemeinschaft (BSGW) Moers freuen. Das Wasser berühren, die Luftbrise fühlen, sich ins Kajak trauen, Spaß beim Tretboot fahren haben, entspannt mit Freunden Tischball spielen oder das Stand-Up-Paddling als Lieblingssportart entdecken: All das macht die BSGW Moers als gemeinnütziger Verein für blinde, sehbehinderte und sehfähige Menschen möglich.

Aktuell besteht der 1970 gegründete Verein aus 43 blinden, seheingeschränkten sowie sehfähigen Mitgliedern zwischen 15 und 80 Jahren. Von März bis Oktober trainieren die Mitglieder am Waldsee mit Trainern und Sportwart. Gemeinsam nehmen sie an Sportturnieren teil und organisieren gesellige Treffen, bei denen sich Menschen mit und ohne Behinderung begegnen. Zu diesen Treffen gehörte auch das Sommerfest am Samstag.

Sommerfest mit Anekdoten aus 52 Jahren Vereinsgeschichte

Die Mitglieder trafen sich auf dem BSGW-Vereinsgelände am Waldsee an der Römerstraße 790. „2020 hätten wir unser 50-jähriges Vereinsjubiläum gefeiert. Leider durchkreuzte Corona unsere Pläne. Jetzt freuen wir uns, dass wir die Feier nachholen können“, sagte Eric Klumb, Schriftführer der BSGW. Neben dem Sommerfest bei strahlendem Sonnenschein, Buffet und Anekdoten aus 52 Jahren Vereinsgeschichte gab es eine Neuigkeit zu verkünden, die das Sportvergnügen noch erlebnisreicher und entspannter macht.

„Wir eröffnen unseren neusanierten Bootssteg“, freute sich Brigitte Otto-Lange, erste Vorsitzende der BSGW. Eingeweiht wurde der Bootssteg erstmals 2003. In dieser Zeit wurde der 50 Quadratmeter große Steg viel genutzt. „Wir hatten oft das Problem, dass die Distanz zwischen Stegeinstieg und Kajak oder Tretboot zu groß war“, so Otto-Lange.

Der alte Steg wurde immer instabiler

Auch setzten mit den Jahren witterungsbedingte Schäden ein. Der Steg wurde instabiler, die Holzbretter poröser und das Geländer wacklig. Der Grafschafter Lions Club wurde auf diesen Missstand aufmerksam. Mit der Lineg, dem Deutschen Blindenhilfswerk und dem Moerser Blinden- und Sehbehindertenverein übernahmen die Grafschafter Lions die Kosten der Stegerneuerung. „Die Grundsubstanz war durch das Edelstahl noch gut erhalten“, erklärte Peter Fischer, der zu Projektbeginn 2021 Präsident des Grafschafter Lions Clubs war.

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Club-Mitglieder, darunter ausgebildete Tischler, brachten ihr Werkzeug mit, werkelten am Wochenende ehrenamtlich am Steg. Die Stahlkonstruktion wurde geprüft, Oberflächen mit nachhaltigem Holz und UV-beständigem Edelstahl versehen. Die Fässer, die früher die Schwimmträger trugen, wurden durch professionelle Schwimmkörper ersetzt. Kunststoffschwimmkörper stützen den Steg nun von unten. „Jetzt sinkt der vordere Stegteil beim Einstieg nicht mehr so stark ab. Zum Beispiel dann, wenn wir ins Einer-Kajak steigen und ein Vereinsmitglied mit dem Boot und House-Musik vorausfährt, damit wir uns auf dem Wasser orientieren können“, freute sich Otto-Lange über die neugewonnene Sicherheit am Bootssteg.