Neukirchen-Vluyn. Drei Tage Dong Open Air auf der Halde: Festival-Mitgründer Stephan Liehr über den runden Geburtstag, den Umgang mit Müll und ein defektes Auto.

Die Bühnenlichter gingen in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf der Halde Norddeutschland aus. Insgesamt 4600 Besucherinnen und Besucher feierten von Donnerstag bis Samstag auf dem Plateau der Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn beim 20. Dong Open Air-Festival (DOA) das Musikgenre Metal.

Erstmals seit der Festivalgründung im Jahre 2001, als das Festival am Fuße der Halde stattfand, wurde keine Zeltbühne, sondern eine Freiluftbühne nahe dem Hallenhaus aufgebaut. 27 Bands aus zehn Nationen begeisterten das Publikum von vormittags bis abends. Die hochkarätigen Headliner, die das Organisationsteam gewinnen konnte, sind in der Metalszene weit bekannt: Blind Guardian, Testament und Skindred waren dabei.

Dong Open Air auf der Halde Norddeutschland- Zwischenbilanz

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    Viele der 27 Bands hatten eine besondere Geschichte, etwa die ukrainische Band „1914“, die trotz Krieg nach Neukirchen-Vluyn reiste. Die DOA-Mission „Supporting Heavy Underground“ ist offenbar geglückt: Musikerinnen und Musiker, die neu in der Szene sind, hatten beim diesjährigen DOA Gelegenheit, sich zu präsentieren und Fans zu begeistern.

    Das Publikum war dabei durchweg altersgemischt und fernab aller Klischees: Vom Kind, das mit Ohrenschützern auf Mamas Schultern vor der Bühne jubelte, bis zum langjährigen Metal-Fan mit langen Haaren und Metallica-Shirt feierten alle gemeinsam. DOA-Mitgründer Stephan Liehr, war mit der 20. Festivalausgabe sehr zufrieden: „Es gab keine Vorfälle, keine Gewalt und ein glückliches Publikum“, lobte Liehr die Metalfans.

    Vorbereitungen für das Dong Open Air in vollem Gange

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      Die Camper hätten Müll weggeräumt, die Mülltonnen genutzt – so, wie es sich die Organisatoren nach dem Vorbild des amerikanischen Festivals „Burning Man“ gewünscht haben, das ohne wilden Müll auskommt. „Auf der Bühne gab es keine Shows, die ausfielen. Die Bands traten planmäßig auf“, so Liehr.

      Größtenteils habe man die Pläne aus 2020, als das Festival virusbedingt ausfallen musste, übernehmen können, auch durch die engagierte Mitarbeit des 200-köpfigen ehrenamtlichen Helferteams.

      Dong Open Air auf der Halde Norddeutschland gestartet

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        So sei auch der Auftritt der Band „Dirty Shirt“ am Samstag als Auftakt grandios verlaufen: „Dabei hatten sie vorab ein kaputtes Fahrzeug in Frankreich, haben aber andere Wege gefunden, um herzukommen.“

        Die Krefelder „Blind Guardian“, die jahrelang fürs DOA angefragt wurden und nun endlich kamen, bezeichneten ihren Auftritt als „Heimspiel“, weil sie sich wie zuhause fühlten und spielten ein besonderes Jubiläumsset: Auf ihrem 1992 erschienen Album „Somewhere far beyond“ lautete ein Titel „Journey through the Dark“, der wortwörtlich perfekt zum diesjährigen Festivalmotto „Journey through the Dong“ passte.

        Mehr Fotos zum Festival auf www.nrz.de/moers