Kamp-Lintfort. Obwohl in Kamp-Lintfort in den letzten Jahren neuer öffentlich geförderter Wohnungsbau entstanden ist, bleibt der Markt angespannt.

Die gute Nachricht zuerst: Weil in Kamp-Lintfort in den letzten drei Jahren verstärkt Sozialwohnungen neu gebaut und bezogen werden konnten, setzt sich die Abwärtsspirale des öffentlich geförderten Wohnungsbestands der letzten Jahre erst einmal nicht fort. Die schlechte Nachricht: Die Nachfrage nach diesen Wohnungen ist in Kamp-Lintfort in den letzten drei Jahren fast um das Dreifache gestiegen. Das belegt der Wohnungsmarktbericht zum öffentlichen Wohnungsbau, den die Verwaltung alle drei Jahre der Politik vorlegt.

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Suchten 2018 noch 67 Haushalte nach einer Sozialwohnung, waren es 2021 insgesamt 184 Haushalte. Zwei Drittel aller Haushalte mit Wohnberechtigungsschein haben 2021 keine Wohnung auf dem öffentlich geförderten Wohnungsmarkt gefunden. Und noch eine Zahl lässt aufmerken: 58,15 Prozent der Suchenden im letzten Jahr waren Alleinerziehende, 2018 waren es noch 44,77 Prozent.

Kleine Wohnungen besonders nachgefragt

Besonders begehrt – vor allem bei Senioren und Alleinerziehenden – sind nach wie vor Wohnungen bis zu einer Größe von 50 Quadratmetern. Und auch die Nachfrage nach altersgerechtem, barrierefreiem Wohnen halte an, heißt es in dem Wohnungsmarktbericht. Diesbezüglich wünschten sich Senioren vor allem bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt. Interessant: Die Nachfrage von Studierenden nach einer Unterkunft im sozialen Wohnungsbereich liegt nach wie vor bei „nahe Null“.

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Allein in den kommenden zehn Jahren werden laut Bericht weit über 400 öffentlich geförderte Wohnungen aus der Preisbindung fallen. In Kamp-Lintfort sind weitere Projekte vor der Fertigstellung, in Planung oder zumindest angefragt. Der bisher bekannte Anteil der geförderten Wohnungen werde laut Verwaltung dabei erneut zwischen 150 und 200 Wohnungen liegen.

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Neue Wohnungen in Planung

Mit öffentlich gefördertem Wohnungsbau wird unter anderem bei den Bauvorhaben auf dem Gelände des ehemaligen DJK-Platzes, im Gebiet Kleine Heide am Bendsteg, im Niersenbruch und nicht zuletzt am Zechenpark Friedrich Heinrich geplant. Auf die Frage des CDU-Ratsherrn Werner Illigen, wie weit und wie konkret dort die Bebauungspläne des Investors mo.studio vorangeschritten sind, konnte Dezernent Christoph Müllmann am Mittwoch in der Sitzung des Sozialausschusses keine Antwort geben.

Das Fazit des Berichts: Weitere Bauprojekte mit öffentlich gefördertem Wohnraum könnten den Wohnungsmarkt in Kamp-Lintfort mit Blick auf das Bindungsende vieler Sozialwohnungen in den nächsten zehn Jahren weiter entspannen. Wichtig sei aber auch, bezahlbaren Wohnraum für jene zu schaffen, die gerade über der Einkommensgrenze für einen Wohnberechtigungsschein liegen, hieß es abschließend von der SPD.