Moers. Die Enni-Unternehmensgruppe ist jetzt vom Bundesverband Gebäude Grün e.V. ausgezeichnet worden. Das Moerser Unternehmen hat die Jury überzeugt.
Die Fassadenbegrünung am neuen Verwaltungsgebäude der Enni-Unternehmensgruppe ist jetzt ausgezeichnet worden. Das Projekt hat den Bundesverband Gebäude Grün e.V. (BuGG) aufmerksam gemacht, der es im Rahmen des Bundeskongresses Gebäudegrün zur BuGG-Fassadenbegrünung des Jahres 2021 kürte. Vor allem die 600 Quadratmeter an der Stirnseite der Firmenzentrale mit einer der größten begrünten Gebäude-Wandflächen Deutschlands überzeugte die Jury. So verlieh Verbandspräsident Dr. Gunter Mann in Moers Stefan Krämer und Clemens Belke, der als BuGG-Mitglied mit seinem Unternehmen die Fassadenbegrünung geplant und ausgeführt hatte, begeistert die Sieger-Plakette. Das teilt die Unternehmensgruppe am Mittwoch mit.
„Die Enni-Zentrale zeigt, was im Bereich wandgebundener Fassadenbegrünung mit einem engagierten Bauherrn, der richtigen Planung und einem bewährten System auch an großflächigen Begrünungen heute möglich ist“, betonte Mann mit Blick auf das Know-how und die Technik. „Das Moerser Projekt ist daher für die Branche und den Klimaschutzgedanken ein Pionier mit Vorbildcharakter.“
Die Fassadenbegrünung setzt Maßstäbe
In der Tat setzt das Verwaltungsgebäude der Enni-Gruppe in der Begrünung von Gebäuden neue Maßstäbe, heißt es weiter in der Mitteilung. „Ein Projekt mit hohem Anspruch“, wie der Dipl.-Ingenieur Clemens Belke betonte. In der Planung habe sein Unternehmen unterschiedliche Anforderungen an die Vertikalbegrünung koordinieren müssen: „Unsere Monteure mussten beispielsweise 63 Fensteröffnungen bautechnisch einbinden.“ Die Fassade als Kombinations-Fassade in Vorhangbauweise mit 180 mm mineralischer Dämmung errichtet. Jede Fensteröffnung erhielt dabei eine eigene Abdichtungskonstruktion. „So beugen wir Schäden vor, die sonst durch die dauerhafte Bewässerung der Pflanzen am Gebäude entstehen könnten.“
Als Unterkonstruktion der Fassadenbegrünung wählte Belke das Ejot-Crossfix-System, womit neben den Konsolen und Tragprofilen auch alle Verankerungs- und Befestigungsmittel aus einer Hand stammten, erklärt Enni. Selbstverständlich dabei, dass alle konstruktiven Bauelemente wie die Dämmung und die verwendeten Vegetationselemente des niederländischen Systems „Sempergreen“ Brandschutzkriterien erfüllen. Im Brandfall funktioniert die automatische Bewässerungsanlage demnach wie eine Sprinkleranlage.
Für den Enni-Chef ist das Projekt eine Herzensangelegenheit
Besonders sei auch, dass jedes begrünte Element im Gewächshaus vorkultiviert wurde. Durch die hohe Dichte der Pflanzen von 96 Stück pro Quadratmeter sind insgesamt rund 57.600 Pflanzen allein an der Ostfassade installiert. Dennoch ist die Pflege der Vertikalbegrünung leicht und reduziert sich auf drei bis vier Schnitte pro Jahr. Ansonsten überwacht eine Kontroll- und Überwachungssensorik automatisch online die Vegetation. Dabei zeichnen die Sensoren die Temperaturen und die Feuchtigkeit der bepflanzten Fläche auf. „So wird die Bewässerung und die Düngung stets ideal an den Bedarf der Pflanzen angepasst.“
Für den Bauherrn Stefan Krämer ist das je nach Jahreszeit anders wirkende Projekt eine Herzensangelegenheit und Zeichen seiner stark auf grüne Themen ausgerichteten Strategie. Mit der möchte er auch seine Kunden bei Lösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität am Niederrhein unterstützen.
Neben Themen der Energie- und Mobilitätswende hat er dabei auch das Angebot von Dach- und Fassadenbegrünungen im Auge, bei dem er wie in vielen anderen Bereichen auch an eine Kooperation mit erfahrenen Partnern denkt: „Wir sehen hier die Zukunft, die wir schon in der Photovoltaik oder der Elektromobilität als Win-win für unsere Unternehmen, unsere Kunden und die Umwelt nutzen wollen.“