Kamp-Lintfort. In Kamp-Lintfort kommen nun immer weniger Geflüchtete aus der Ukraine an. Viele zuvor privat untergebrachte Flüchtlinge sollen jetzt umziehen.

Seit Anfang des Monats kommen weniger schutzsuchende Flüchtlinge aus der Ukraine in Kamp-Lintfort an. Aktuell (Stand 17. Mai) leben 303 ukrainische Geflüchtete in Kamp-Lintfort, etwa 180 waren oder sind bislang privat untergebracht. Das könnte sich laut einer Mitteilung der Verwaltung im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport am Mittwoch nun ändern. Viele private Helferinnen und Helfer möchten ihre Unterkunft nur zeitlich begrenzt anbieten und „drängen nun auf eine andere Unterbringung durch die Stadt“, so die Formulierung in der Mitteilungsvorlage.

Wohnungsangebote

Daher sei davon auszugehen, dass etwa 80 Personen aus privaten Haushalten in den kommenden Wochen in städtischen Unterkünften untergebracht werden müssen. Weil aktuell aber genügend Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden sind – auch dank Wohnungsangeboten von Wohnungsgesellschaften wie Vivawest oder der Grafschafter Diakonie – ist der zunächst in Erwägung gezogene Aufbau von Containern auf dem alten Zechenparkplatz nicht nötig.

Auch interessant

Erfreuliche Nachricht: Alle aus der Ukraine geflüchteten schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen werden beschult. Nicht bedienen könne die Stadt allerdings die Nachfrage nach Kita-Plätzen, so Jugendamtsleiterin Lydia Kiriakidou. Hier sei man bemüht, „Spielgruppen“ zu organisieren. Das sei angesichts des bekannten Fachkräftemangels aber nicht einfach. „Wir hoffen, dass wir ab dem 1.8. eine Lösung anbieten können.“

Gute Netzwerkarbeit

Lob von der Verwaltung gab es für das von Anfang an gut funktionierende Flüchtlingsnetzwerk in der Stadt. Derzeit übernimmt der Awo-Kreisverband die Betreuung der dezentral untergebrachten Geflüchteten, der Caritasverband betreut die in der Sammelunterkunft Am Drehmannshof untergebrachten Menschen und der Internationale Bund kümmert sich um die Begleitung der untergebrachten Personen auf der Friedrichstraße. Die Caritas bietet an drei Tagen in der Woche eine Beratung im Kaliko an, im Cari-Treff ist über die katholische Kirchengemeinde St. Josef das „Café-Austausch“ einmal wöchentlich angelaufen. Der Verein CEC-Connect stellt Geflüchteten täglich einen freien Internetzugang, kostenlose Sim-Karten und andere Kommunikationsmittel zur Verfügung.