Kamp-Lintfort. Pflege, medizinische Versorgung, Wohnen: Was die Landtags-Kandidaten im Wahlkreis Wesel II für die ältere Generation erreichen wollen.
Acht Kandidatinnen und Kandidaten wollen am 15. Mai im Wahlkreis Wesel II, zu dem Kamp-Lintfort, Rheinberg, Alpen, Sonsbeck, Xanten und Voerde gehören, in den Landtag einziehen. Wir haben im vierten und letzten Teil unserer Vorstellungsrunde die Kandidatinnen und Kandidaten gefragt, was sie in ihrem Wahlkreis für ältere Menschen erreichen wollen. Hier sind die uns von den KandidatInnen übermittelten Antworten:
Niels Awater (Grüne):
Für ältere Menschen ist mir besonders wichtig, dass sie sich keine Sorgen mehr um ihre Zukunft und ihre Wohnsituation machen müssen. Der stationäre Heimaufenthalt darf nicht die einzige Möglichkeit sein, wenn das eigenständige Leben schwierig wird. Ich möchte mich für einen Ausbau der Kurzzeit- und Tagespflege sowie alternative Wohnformen einsetzen, genauso wie für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung auf dem Land.
Manuela Bechert (Linke):
Ich mag das Konzept vom Wohnen in Mehrgenerationenhäusern. Solch konzipierte Wohnräume sollten noch weiter ausgebaut werden. Zudem muss die Rente gesichert sein. Altersarmut gilt es zu bekämpfen. Pflegepersonal muss endlich adäquat vergütet werden, um auch eine gute und würdige Pflege im Alter gewährleisten zu können.
Renan Cengiz (Die Partei):
„Alte Leute werden wieder Kinder“, sagt Shakespeare. Das sollte im Sinne der Generationengerechtigkeit im Wahlrecht berücksichtigt werden: Ich stehe für ein Mindestwahlalter von 16 und ein gleichzeitiges Höchstwahlalter von 75 Jahren ein. Ich kämpfe auch gegen Alterseinsamkeit: Wer allein oder zu zweit im großen Eigenheim lebt, soll Gesellschaft bekommen – ob von anderen, weniger bemittelten Alten, von Geflüchteten oder Wohnungslosen.
Franca Cerutti (FDP):
Unser Gesundheitssystem braucht dringend ein Update. Wir leben in einer Gesellschaft im demografischen Wandel – wir werden immer älter. Auch hier ist mein größtes Anliegen die Selbstbestimmung bis ins hohe Lebensalter hinein. Zum einen setze ich mich hier für eine qualitativ hochwertige, flächendeckende und wohnortnahe Gesundheitsversorgung ein, gerade auch im ländlichen Raum. Zum anderen wollen wir ältere Menschen besser vor dem Missbrauch von Vorsorgevollmachten schützen. Vorsorgevollmachten sind ein gutes und wichtiges Instrument, aber es fehlen eine Aufklärung über die Risiken und ein begleitender Prozess bei der Ausstellung. Und da wir alle irgendwann zu den „älteren Menschen“ gehören: Wir möchten das Rentensystem nach schwedischem Modell überarbeiten und neben der bisherigen umlagefinanzierten Rentenversicherung einen kleineren Betrag einem Fond zuführen. Aktiensparen kann erfolgreich und risikoarm organisiert werden, und unser Rentenniveau kann so langfristig wieder steigen.
Michael Reiff (Basis):
Unsere älteren Mitmenschen sollten die Wertschätzung, Unterstützung und Pflege bekommen, die sie verdienen. Die menschliche Pflege ist dabei schon mehr Berufung als Beruf und sollte deshalb auch entsprechend bezahlt werden. Unsere „Alten“ haben schon viele Krisen gemeistert und sie wissen, was für sie das Beste ist. Wir sollten ihnen also weiterhin ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben ermöglichen.
René Schneider (SPD):
Auch ältere Menschen suchen händeringend bezahlbare, barrierefreie Wohnungen. Wir wollen deshalb jedes Jahr 100.000 neue Wohnungen in NRW bauen – ein Viertel davon sozial gefördert und damit kostengünstig. Krankenhausstandorte müssen wohnortnah erhalten bleiben und Landarzt-Praxen gesichert werden. Pflegeeinrichtungen brauchen ausreichend und gut bezahltes Personal. Angehörige wollen wir zudem bei der häuslichen Pflege unterstützen.
Sascha van Beek (CDU):
Wer sein Leben lang gearbeitet hat, soll es auch im Alter gut haben. In diesen herausfordernden Zeiten braucht es Entlastung für Rentnerinnen und Rentner, damit diese sich ein gutes Leben und Wohnen leisten können. Energiepreisbremse jetzt! Dafür setzt sich die CDU in NRW ein. Einer meiner Schwerpunkte ist die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Landarztquote, Krankenhausplanung mit Blick auf flächendeckende Erreichbarkeit und Qualität.
Daniela van Meegeren (AfD):
Diejenigen, die sich ein Leben lang für ihre Familien eingesetzt haben, verdienen unseren besonderen Dank, unsere Achtung und Anerkennung. Sie verdienen ein Leben in Freiheit, in Wohlstand, in Sicherheit und ohne Angst vor der Zukunft. Zum Beispiel unsere Rentner.