Neukirchen-Vluyn. Am Montagabend hatte die Stadt Neukirchen-Vluyn zusammen mit der VHS zum Stadtgespräch eingeladen. Es ging darum, was sich künftig entwickelt.

Was macht Neukirchen-Vluyn aus und wie wird sich die rund 28.000 Einwohner starke Stadt bis 2040 entwickeln? Dieser Frage ging am Montag das Stadtgespräch auf den Grund, das die Stadt in Kooperation mit der Neukirchen-Vluyner Volkshochschule organisiert hatte.

2020 hatte die Stadt mit dem Kölner Büro CIMA Beratung und Management sowie der Düsseldorfer Faltin und Sattler FSW begonnen, ein Stadtentwicklungskonzept bis 2040 aufzustellen. Beide Büros sind auf Stadtplanung und Marketing spezialisiert. Das Stadtentwicklungskonzept steht nun vor Fertigstellung und soll demnächst vom Stadtrat verabschiedet werden.

Neukirchen-Vluyner Bürger diskutierten mit

Parallel wurde das Projekt „Land der Flunen – Fäden der Vergangenheit“ gestartet, zu dem in den letzten zwei Jahren Aktionen und Workshops über Neukirchen-Vluyn stattfanden. Die beiden Projektergebnisse wurden am Montag vorgestellt. Bürger hatten die Möglichkeit, mobil über ihre technischen Endgeräte teilzunehmen.

Rund 20 Teilnehmende loggten sich in die Videokonferenz ein und diskutierten mit. „Ich freue mich sehr, dass sich viele Neukirchen-Vluyner für die Zukunft ihrer Stadt einsetzen, sei es digital oder analog“, sagte Bürgermeister Ralf Köpke. Pandemiebedingt habe man im Projekt „Land der Flunen“ nicht alles umsetzen können – und doch: „Es gab Fahrradtouren mit regem Meinungsaustausch und eine Kunstausstellung.“

Dr. Wolfgang Haensch von der CIMA zeigte, dass Steuerungsgruppen, Themenworkshops und Online-Umfragen, an denen 436 Neukirchen-Vluyner mitmachten, umgesetzt wurden. Haensch zeigte Luftbilder von Wasserläufen, etwa am „Neuen Kendel“, die in Siedlungsgebiete hineinragen. Das sei typisch: „Es gibt nicht nur den Agrarraum, sondern Höfe, Siedlungsbereiche und Wasser sind anzufinden. Das Potenzial liegt in Neukirchen-Vluyn im Land- und Stadterlebnis mit offenen und geschlossenen Landschaften.“

Die Halde Norddeutschland soll erhalten bleiben

In der Stadtentwicklung sollen Gräben, die ehemalige Zeche, die Halde Norddeutschland und die Industriekulturlandschaft rund um die Dong erhalten bleiben. Oberziel sei die Nutzung als grüne Stadt am Rande der Metropolregion Rhein-Ruhr: „Vorhandene Gewässersysteme wollen wir angesichts des Klimawandels und von Starkregen-Ereignissen weiterentwickeln, Landwirtschaft auf ökologische Weise stärken.“

Entscheidungscoach Andreas Scholten stellte Ergebnisse einer Zukunftswerkstatt mit Jugendlichen im Schulzentrum im März 2020 vor. „Den Jugendlichen fehlt ein Schwimmbad, ein Kino und eine Disko“, sagte Scholten. „Die Halde, der Klingerhuf und das Dorf wurden als Orte genannt, die sie Austauschschülern zeigen würden.“

In der Zukunftswerkstatt wurden auch Stadtmottos entwickelt, von „NV – Stadt, Land, schön!“, „Da, wo man einen Kumpel trifft“ bis „Land der Flunen“. Am Montagabend stimmten die Teilnehmer für „NV – Stadt, Land, schön!“ als Motto für Neukirchen-Vluyn.