Moers. Angesichts des Ukraine-Kriegs scheint der Glaube an einen gerechten Frieden zu kippen. Nikolaus Schneider spricht dazu in der Stadtkirche Moers.

Frieden schaffen ohne Waffen, Frieden schaffen mit weniger Waffen, Abschreckung ja, aber ohne Nuklearwaffen – die Position der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) war immer getragen von Diskussionen, welcher Weg zum Frieden der richtige sei, heißt es in einer Pressemitteilung. Einig seien sich alle jedoch in der Ablehnung von atomarer, chemischer und biologischer Rüstung und der Forderung, dass der Frieden ein gerechter sein soll. Gilt das seit dem 24. Februar 2022 noch immer?

Seitdem tobt der Krieg nur zwei Länder entfernt, Menschen werden zur Flucht gezwungen, gefoltert, getötet. Die Solidarität mit den Menschen der überfallenen Ukraine ist groß. Die Sorge vor einem weiteren Vordringen der russischen Truppen ebenso.

Abschreckung mit Atomraketen als Mittel gegen die Eskalation?

Muss die Kirche ihre Positionen überdenken? Sollten Waffenlieferungen und Krieg ein Mittel sein, Frieden herzustellen? Sollte Abschreckung mittels Atomraketen militärische Eskalationen verhindern helfen wie in der Zeit des waffenstarrenden kalten Krieges? Diese Fragen stellen sich in der Evangelischen Kirche nun.

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Zu diesem Thema kommt Pfarrer i. R. Nikolaus Schneider an den Niederrhein. In der Stadtkirche Moers, Klosterstraße 5, gibt er am 3. Mai um 19.30 Uhr Antworten auf die Frage „Frieden schaffen - doch mit Waffen? Trägt die Friedensethik der Evangelischen Kirche noch?“. Anschließend stellt er sich der Diskussion.

Nikolaus Schneider ist ehemaliger Ratsvorsitzender

Schneider war Ratsvorsitzender der EKD, Präses der Ev. Kirche im Rheinland und Superintendent im Kirchenkreis Moers. Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an evangelische Christinnen und Christen, sondern an alle, die mitdenken möchten, welcher Weg am besten zum Frieden führt, teilt der veranstaltende Männerkreis der Ev. Kirchengemeinde Moers mit. Der Eintritt ist frei, es gelten die 3G-Regel sowie Maskenpflicht.

Das Thema „Frieden“ sei im Kirchenkreis Moers von großem Interesse. Die Stadtkirche diene immer wieder der Auseinandersetzung, etwa mit der Ausstellung „Frieden geht anders“ oder Andachten anlässlich des Beginns des zweiten Weltkrieges. Während einer Synode, der Zusammenkunft der Abgeordneten aller Ev. Kirchengemeinden im Kirchenkreis Moers, diskutierten die Synodalen im Jahr 2018 den gerechten Frieden. Über seinen Friedensbeauftragten ist der Kirchenkreis Moers auch jährlich auf dem Fliegerhorst Büchel vertreten, wo regelmäßig ein mahnender Aktionstag angesichts der Atomsprengköpfe, die dort lagern sollen, stattfindet.