Moers. Nierensteine können heftige Schmerzen verursachen. Am St. Josef-Krankenhaus in Moers gibt es jetzt eine schmerzarme Behandlungsmethode.
Nierensteine sind weit verbreitet. In Deutschland wird nach einer Mitteilung des St. Josef-Krankenhauses in Moers jährlich bei circa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung ein Nieren- oder Harnleiterstein diagnostiziert. Männer haben ein etwas höheres Risiko zu erkranken als Frauen. Am häufigsten treten diese Steine im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf, oft sind jedoch ernährungsbedingt jüngere oder sogar Kinder betroffen.
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Unbehandelt können diese Steine den Harnleiter verengen oder verstopfen, was zu Infektionen führen und schwere Schmerzsyndrome bereiten kann. Es kommt zu sogenannten Koliken, oft finden sich zusätzlich Bakterien, so dass es zu gefährlichen aufsteigenden Harnwegsinfekten bis hin zur Sepsis (Blutvergiftung) kommen kann.
Die Klinik für Urologie und Kinderurologie am St.-Josef-Krankenhaus ist auf diese Erkrankungen spezialisiert und behandelt die durch den niedergelassenen Arzt per Ultraschall oder Röntgen diagnostizierten Steine. Bis vor gut 30 Jahren mussten Patienten offen operiert werden. Die Erfindung der Extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) war zu dieser Zeit eine Sensation. Viele Steine können seither ohne Operation von außen zertrümmert werden.
Dr. Michael Reimann, Chefarzt der Klinik, blickt auf eine über 20-jährige Erfahrung der Steinzertrümmerung. „Die Stoßwellentherapie findet von außerhalb des Körpers statt“, erklärt der Urologe. „Ein Nierenstein wird mit Ultraschall oder Röntgen geortet, dann werden zielgenau Stoßwellen auf den Stein gerichtet und dieser dann zertrümmert. Die kleinsten Teilchen gehen dann auf natürlichem Weg ab.“
So funktioniert die neue Technik
Als Ersatz für das bisherige Gerät hat die Klinik jetzt eine neue ESWL auf dem neuesten technischen Stand angeschafft. „Der Stein kann nach Ortung auf einem Touch-Display mit dem Finger markiert werden, dann stellt sich der Tisch automatisch auf die optimale Stellung zur Behandlung ein und die Therapie kann ohne Operation schonend und schmerzarm durchgeführt werden“, berichtet Reimann. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Patienten ein Gerät mit neuester Technik zur Verfügung stellen können.“ Die Therapien werden je nach Steingröße entweder stationär, aber auch ambulant durchgeführt.
Weitere Auskunft gibt es in der Urologie unter 02841/107-12781.