Kamp-Lintfort. Gemeinsam mit Schülern aus Spanien, Portugal, Polen und Estland beschäftigen sich die Kamp-Lintforter Europaschüler mit der mentalen Gesundheit.

Es sind zwar nur fünf Tage, in denen möchte Theresa aber viel von Kamp-Lintfort kennenlernen. „Ich bin gespannt auf die Stadt und die Kultur und ich möchte natürlich mehr zur mentalen Gesundheit erfahren“, sagt die 14-jährige Portugiesin. Letzteres ist der Hauptgrund, warum Theresa und 24 weitere Schülerinnen und Schülern aus Portugal, Spanien, Polen und Estland aktuell in Kamp-Lintfort sind.

Es ist das erste persönliche Schülertreffen, das die Europaschule im Rahmen des Erasmus-Projekts „Steps towards a healthy school“, das übersetzt etwa „Schritte zu einer gesunden Schule“ bedeutet, organisiert. Bis Freitag beschäftigt sich die Gruppe aus deutschen und internationalen Schülern mit Stressfaktoren und Stressbewältigung auf unterschiedlichen Ebenen.

Gesundheit ist ein internationales Thema

Dabei sind die Teilnehmenden sportlich aktiv, aber auch kreativ und lernen, ein Stresstagebuch zu führen. „Das Thema Gesundheit verbindet die Schulen in allen Ländern und lässt sich daher gut international aufgreifen“, erklärt Bernd Benninghoff, Schulleiter der Europaschule

In den theoretischen und praktischen Workshops lernen die Schüler, die im Schnitt zwischen 14 und 16 Jahre alt sind, wie sie mit Krankheit, Stress, Prüfungsangst oder Nervosität umgehen. Auch Haushaltsmittel, die in den verschiedenen Ländern bei kleineren Wehwehchen eingesetzt werden, werden vorgestellt.

Neben dem Unterricht gibt’s auch noch jede Menge Kulturprogramm. Ein Besuch im Archäologischen Park in Xanten, ein gemeinsames Essen und die Stadt erkunden, stehen an. „Wir hoffen, dass so auch internationale Freundschaften entstehen“, sagt Claudia Biro zuständig für die Jahrgänge fünf, sechs und sieben der Europaschule.

„Insbesondere jetzt ist es wichtiger denn je, mit anderen Ländern in Austausch zu kommen und den Kindern den europäischen Gedanken zu vermitteln und damit den Zusammenhalt in Europa zu stärken“ betont Benninghoff.

Mit dabei: Schüler aus Kamp-Lintforts polnischer Partnerstadt Żory

Die Europaschule koordiniert das Projekt, das 2020 bewilligt wurde, federführend. Coronabedingt kann ein Austausch mit den europäischen Partnerschulen erst jetzt stattfinden. Digital haben die Schüler und Lehrer in den vergangenen Monaten aber schon eng zusammengearbeitet und unter anderem Videos gedreht und die physische und psychische Gesundheit thematisiert.

Nun die anderen Schüler persönlich kennenzulernen, darauf freut sich Viktoria aus Polen besonders. „Ich bin sehr aufgeregt, aber voller positiver Energie“, sagt sie. Die 15-jährige kommt aus Żory, einer Stadt in Oberschlesien zu der Kamp-Lintfort seit 2004 eine Städtepartnerschaft pflegt.

Kamp-Lintforts Bürgermeister begrüßt die Gäste

Untergebracht sind die Schüler im Kamp-Lintforter Hotel Casino im Park. Von dort ist es nicht weit zum Zechenpark – einen Ort, den Bürgermeister Christoph Landscheidt den Schülern für einen Besuch empfiehlt.

Er begrüßte die Schülerinnen und Schüler gestern im Sitzungssaal des Rathauses und gab ihnen einen kleinen Überblick über die Geschichte und Angebote der Stadt. Die Hochschule Rhein-Waal mit ihren internationalen Studiengängen ließ er dabei natürlich nicht aus. „Wir freuen uns, wenn der ein oder andere zum Studium nach Kamp-Lintfort kommen würde“, so Landscheidt.