Moers. Aus für eine beliebte Moerser Kneipe: Der Bahnhof Hülsdonk stellt den Abendbetrieb ein. Dabei fehlt es der Wirtschaft nicht an Gästen.

Die Grafenstadt verliert eine ihrer beliebtesten Kneipen. Der Bahnhof Hülsdonk an der Geldernschen Straße in Moers stellt seinen Abendbetrieb ein. Inhaber Wolfgang Krebs begründet den Schritt mit fehlendem Personal. Er will nur noch Gesellschaften bewirten und gelegentlich zu Veranstaltungen laden.

Am 26. März wird der Hülsdonker Bahnhof zum letzten Mal abends als Kneipe und Restaurant öffnen. An Gästen mangele es seinem Haus nicht, betont Wolfgang Krebs. Sein Problem sind die Mitarbeiter. Die einen hätten sich in der Coronakrise anderweitig orientiert, andere hätten sich aufgrund familiärer und beruflicher Veränderungen verabschiedet. „Ich kann die Küche im normalen Abend- und Wochenendbetrieb nicht allein bewältigen“, so Krebs, schon gar nicht im Sommer, wenn mit der Außengastronomie bis zu 80 Plätze im Bahnhof besetzt seien. „Außerdem werde ich bald 69, da darf einem nach sieben, acht Stunden Stehen schon mal der Rücken weh tun.“

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Klar, habe ihm auch die Coronakrise zugesetzt, erklärt Krebs. Da waren einerseits die Schließungen. Und als er wieder geöffnet hatte, seien „reihenweise“ Reservierungen abgesagt worden, weil sich die Gäste infiziert hatten oder in Quarantäne mussten: „Es gab Abende, an denen wir allein im Lokal gesessen haben“, erzählt der Gastronom. Trotz Unterstützung habe er an seine Rentenvorsorge gehen müssen. Derzeit stiegen die Besucherzahlen spürbar: „Aber das kommt zu spät.“

Wolfgang Krebs geht am kommenden Dienstag in sein 33. Jahr als Wirt des Hülsdonker Bahnhofes, den er zunächst gepachtet hatte und später gekauft hat. Er will sich jetzt auf Gesellschaften beschränken: „Da mache ich Buffets, sowas ist planbar und zu schaffen.“

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