Neukirchen-Vluyn. Angesichts des Krieges in der Ukraine wird von einem neuen Flüchtlingsstrom gesprochen; die Stadt Neukirchen-Vluyn analysiert die Kapazitäten.
Freitag, Tag zwei des Krieges in der Ukraine. Mit großer Sorge blickt die Welt auf die aktuellen Entwicklungen. Die Vereinten Nationen stellen sich auf bis zu vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine ein, sollte sich die Situation weiter verschlechtern, heißt es in Medienberichten.
Bürgermeister Ralf Köpke und der SPD-Bundestagsabgeordnete für Neukirchen-Vluyn, Moers und Krefeld, Jan Dieren, hatten bereits am Donnerstag gegenüber der NRZ davon gesprochen, dass man sich auch hier am Niederrhein auf Flüchtlingsströme wird einstellen müssen.
In Neukirchen-Vluyn gibt es Kapazitäten
Wie sind die Kapazitäten in Neukirchen-Vluyn? „Wir sind noch in der Lage, Flüchtlinge aufzunehmen“, sagte die Erste Beigeordnete Margit Ciesielski am Freitag auf NRZ-Nachfrage. Konkreter festlegen mochte sie sich allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht. „Für mich ist das alles viel zu früh, wir können noch nicht prognostizieren, was auf uns zukommt“, sagt sie weiter.
Eine Verpflichtung zur Aufnahmen von Flüchtlingen laut Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) gibt es demnach nicht. Die Stadt liegt mit Stand vom 30. Januar bei einer Aufnahmequote von 118,41 Prozent. Für den Februar seien 25 Personen angekündigt worden, sagt die Beigeordnete mit Blick auf die generelle Entwicklung. 17 Personen seien schon da, man habe syrische Familien und afghanische Ortskräfte aufgenommen.
Angesichts der aktuellen Kriegssituation in der Ukraine und des damit verbundenen Leids für die Menschen ist davon auszugehen, dass die Kommunen bald handeln müssen. Es sei sicherlich zu erwarten, dass die Stadt weitere Neuzugänge bekommen wird; die Verwaltung bereite vor, was machbar sei, heißt es dazu. Für die nächste Sitzung des zuständigen Fachausschusses Mitte März werden entsprechende Informationen zusammengestellt. Margit Ciesielski: „Sollte es vorher eine Erforderlichkeit geben, werden wir uns mit der Politik austauschen.“