Moers. Im W in Moers präsentiert Alina Manoukian armenische Lieder aus ihrem Album„Na Mi Naz Ouni“. Warum die Besucher ein emotionaler Abend erwartet.
Das Wort Heimat mag Alina Manoukian eigentlich nicht. Ein zu komplexer Begriff, der für jemanden wie sie, kaum zu greifen sei. „Ich bin als Kind armenischer Eltern im Iran geboren und mit viereinhalb Jahren nach Deutschland gekommen“, sagt die Schauspielerin und Sängerin.
„Für Menschen wie mich, ist es schwer zu sagen: ‘Da gehöre ich hin, das ist meine Heimat.“ Dennoch begab sich Manoukian auf die Suche nach ihren Wurzeln – und zwar musikalisch.
Am kommenden Freitag, 4. März, um 19.30 Uhr, präsentiert sie gemeinsam mit dem Gitarristen Sebastian Albert im W – Zentrum für urbanes Zusammenleben im Wallzentrum in Moers Lieder ihres Debütalbums „Na Mi Naz Ouni“. Dabei singt sie neu arrangierte armenische Lieder, schafft den Brückenschlag zwischen traditioneller und zeitgenössischer Musik und wird so zur Grenzgängerin zwischen den Welten.
Alina Manoukian präsentiert alte armenische Poesie
„Meine Oma und mein Vater haben bei jeder Gelegenheit armenische Lieder gesungen. Daran wollte ich anknüpfen“, erzählt Manoukian. Mit einem Tonbandgerät ließ sie ihren Vater alte armenische Lieder einsingen. „Die meisten haben keine Noten. Es ist alte Poesie mit Melodien, die einfach immer weitergetragen aber nie aufgeschrieben wurden.“
Das wurde manchmal aber schon ein bisschen zur Herausforderung: „Wenn wir nicht wussten, wie ein Lied weitergeht, haben wir Freunde und Verwandte angerufen, die uns das Lied per Telefon vorgesungen haben“, erzählt Manoukian. Mit diesen Fundstücken und neuarrangierten Liedern reiste die Sängerin vor einigen Jahren nach Armenien, zeigte sie Freunden und holte sich Feedback ein.
Authentischer und persönlicher Abend
Im Stil des Acoustic Folk erzählt Manoukian von Bergen, Feldern und Tälern, einsamen Hirten, der unerwiderten Liebe – und immer wieder von Sehnsucht. Durch das Einfließen eigener Übersetzungen der Lieder lässt sie das Publikum in Moers an dieser Poesie teilhaben.
„Es wird ein authentischer und sehr persönlicher Abend, an dem ich von meiner Reise und von den Bildern in meinen Liedern erzähle. So möchte ich einen Zugang zur armenischen Sprache und Musik schaffen“, betont die Musikerin. Bewusst hat sie ihrem Album auch einen armenischen Titel gegeben. „’Na Mi Naz Ouni’ heißt so viel wie ‘Eine Dame ziert sich anmutend’ und ist an ein gleichnamiges Lied aus dem Album angelehnt“, erklärt Manoukian.
Das musikalische Projekt habe etwas mit ihr gemacht, sie näher zu ihren armenischen Wurzeln gebracht, sagt Alina Manoukian heute. „Ich habe in der Musik ein Stück Heimat gefunden. Das hätte ich vorher nie erwartet.“
Es gibt noch Karten für das Konzert in Moers
Mit „Na Mi Naz Ouni“ ist Alina Manoukian bereits im Berliner Ballhaus Naunynstraße, am Maxim Gorki Theater Berlin sowie am Thalia Theater Hamburg aufgetreten. Außerdem arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin für Film- und Theaterproduktionen.
Für das Konzert am Freitag, 4. März, 19.30 Uhr, im W – Zentrum für urbanes Zusammenleben im Wallzentrum, Neuer Wall 2-4, sind Karten für zwölf Euro erhältlich.
Tickets und weitere Informationen unter www.dasw.de sowie telefonisch unter 02841-8834110 und dasw@schlosstheater-moers.de