Kamp-Lintfort. Die Quartiersarbeit in Mitte und Rossenray nimmt Fahrt auf – auch dank neuer Partner. Ein Nachbarschaftsfest soll die Menschen zusammenbringen.

Der Auftakt war vom Winde verweht: Statt des geplanten Stadtteilspaziergangs zum Schneeglöckchenfeld am alten Kommunalfriedhof trafen sich alle Akteure am Mittwochnachmittag im Kaliko zum Kaffeeklatsch. Schade, befand Quartiersmanager Markus Hüfing vom Quartiersbüro Mitte-Rossenray im ersten Moment. Denn Anmeldungen hatte es vorher unerwartet reichlich gegeben. Letztendlich machte die Sturmwarnung zwar dem Spaziergang einen Strich durch die Rechnung, nicht aber einem ebenso kreativen wie produktivem Gedankenaustausch.

Seit mehreren Jahren betreibt die Stadt Kamp-Lintfort in Kooperation mit dem Caritasverband Moers-Xanten das Quartiersbüro Mitte – mit dem Ziel der Entwicklung eines altengerechten Quartiers in der Innenstadt.

Alle Bewohner ansprechen

Seit Oktober letzten Jahres Jahr nehmen die Quartiersmanager auf Wunsch der Stadt auch die besonderen Bedürfnisse der Menschen im benachbarten Stadtteil Rossenray ins Visier. Dort liegt nach Angaben der Verwaltung der Anteil der Menschen zwischen 15 und 65 Jahren, die im ALG II-Bezug stehen und von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, bei ca 21 Prozent. Dementsprechend sollen dort nun nicht nur Senioren, sondern alle Bewohner des Viertels angesprochen werden.

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Renate Dormann wohnt im Stadtteil Rossenray, „im alten Rossenray“, wie die gebürtige Kamp-Lintforterin sagt. Die 75-jährige hat schon zu Beginn der Quartiersarbeit Stadtteilspaziergänge geführt und engagiert sich in ihrer Stadt gleich in mehreren Vereinen und Gruppen. „Ich bin gerne in Gesellschaft. Nur gemütlich zuhause sitzen – das liegt mir nicht.“

Nachhaltigkeit ist wichtig

Dass der von ihr initiierte Spaziergang an diesem Nachmittag nicht stattfinden kann, findet sie nicht weiter schlimm: „Das Zusammensein, das macht es für mich.“ Und ein solches, so Dormann, erfahre man ja genauso bei einem Kaffeeklatsch im Kaliko.

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Markus Hüfing schätzt die Zusammenarbeit mit Renate Dormann. „Quartiersentwicklung muss nachhaltig sein. Wir wollen ja mit den Akteuren vor Ort Dinge anschieben, die weiterlaufen, wenn das Projekt ausläuft.“ Wichtig sei in dieser Beziehung auch gute Netzwerkarbeit. Hier sieht Hüfing Kamp-Lintfort gut aufgestellt, nur an manchen Stellen fehlten Netzwerkpunkte, so Hüfing.

Inzwischen hat die neue Quartiersarbeit trotz Corona Fahrt aufgenommen – auch dank neuer Partner wie der Friedenskirche, der Kita Weltenbummler oder des Bürgerschützenvereins Rossenray. Einiges, wie etwa die Fotosafari – „Zeig mir dein Kamp-Lintfort“ läuft bereits, weiteres wie ein Nachbarschaftsfest, Aktionen mit dem Spielmobil oder Bogenschießprojekte für Kinder und Jugendliche sind in Planung.