Kamp-Lintfort. Frank Rattmann wird neuer Chef der Stadtwerke Kamp-Lintfort. In turbulenten Zeiten für seine Branche will er sich vor allem um zwei Dinge kümmern.

Frank Rattmann wird neuer Geschäftsführer der Stadtwerke Kamp-Lintfort GmbH. Der 54-jährige studierte Betriebswirt und Bilanzbuchhalter tritt zum 1. Juni die Nachfolge von Andreas Kaudelka an, der seit elf Jahren die Stadtwerke führt und im Sommer in den Ruhestand geht.

Einstimmig hatte die Gesellschafterversammlung am Dienstag Rattmann als neuen Geschäftsführer benannt. Einen Nachfolger zu finden sei „sehr einfach“ gewesen, sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Vorstellung des neuen Mannes an der Spitze.

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Als jahrzehntelanger Mitarbeiter der Stadtwerke Kamp-Lintfort sei Rattmann stark in der Stadt verankert und verfüge zudem über umfangreiche Erkenntnisse in der Energie- und Wasserwirtschaft. „Wir sind froh über diese Beständigkeit“, so Landscheidt. Auch Gerd Mittich als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender für den Mitgesellschafter Westenergie AG betonte die Bedeutung der Unternehmenserfahrung für die weitere Entwicklung der Stadtwerke: „Wir sind sicher, dass wir mit Frank Rattmann den Weg des Erfolges weitergehen können.“

Der Bürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke Christoph Landscheidt, von links, der scheidende Geschäftsführer der Stadtwerke Andreas Kaudelka und sein designierter Nachfolger Frank Rattmann.
Der Bürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke Christoph Landscheidt, von links, der scheidende Geschäftsführer der Stadtwerke Andreas Kaudelka und sein designierter Nachfolger Frank Rattmann. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Frank Rattmann wohnt in Straelen, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er kam 2000 als Assistent der Geschäftsführung zu den Kamp-Lintforter Stadtwerken und wurde 2001 ihr kaufmännischer Leiter. Seit 2004 war er Prokurist und Vertreter der Geschäftsführung.

Turbulente Zeiten

Mit der Bündelung der Fernwärmeaktivitäten in 2009 ist er außerdem in Personalunion kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwärme Kamp-Lintfort GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Stadtwerke.

Auf seine neue Aufgabe sieht sich Rattmann trotz turbulenter Zeiten für die Energie- und Wasserwirtschaft gut vorbereitet. Sein Hauptziel in der nächsten Zeit: den Netzausbau und die E-Mobilität in Kamp-Lintfort vorantreiben.

Mit Blick auf die aktuell explodierenden Energiepreise sagte Rattmann: „Wir werden unsere Einkaufspolitik optimieren, um faire Preise für unsere Kunden herauszuholen.“ Ein weiteres wichtiges Thema sieht er unter anderem in der Wasserstofftechnologie.

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Verbunden fühlt er sich aber auch der stadtgesellschaftlichen Aufgabe der Stadtwerke. „Wir sehen uns als verlängerter Arm der Kommunalverwaltung“, betonte Rattmann. So würden die Stadtwerke auch weiterhin Vereine, Events und Aktionen in der Stadt finanziell als Sponsor unterstützen.

Stadtwerke mit hohem Marktanteil

Wichtig, so Bürgermeister Christoph Landscheidt, sei nach wie vor, dass die Bürgerinnen und Bürger mit den Stadtwerken „,Gesichter“ verbinden könnten. Das sei für die Kundentreue besonders wichtig. Und gerade hier, ergänzte Gerd Mittich, schneide Kamp-Lintfort überdurchschnittlich gut ab. So liege der Marktanteil der Stadtwerke in Kamp-Lintfort bei 80 Prozent: „Das ist keine Selbstverständlichkeit. Es hat auch mit Wertschätzung und lokaler Verbundenheit zu tun.“

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Andreas Kaudelka habe die Stadtwerke viele Jahre lang sehr erfolgreich geführt, lobte Bürgermeister Christoph Landscheidt am Dienstag den scheidenden Geschäftsführer. Auch Gerd Mittich von Westernergie betonte, dass Kaudelka ein „wirtschaftlich gesundes und erfolgreiches Unternehmen“ übergebe.

Er freue sich über die Wahl seines Nachfolgers – und dass er mit demnächst 66 Jahren dann viel Zeit für andere Dinge haben werde, sagte Kaudelka. Seine Arbeit habe ihm immer „viel Spaß“ gemacht. Und er versprach: „Ich werde aber auch nicht so ganz aus der Stadt verschwinden.“