Moers. In der Nacht zum Dienstag ist es in Moers erneut zu einer Geldautomaten-Sprengung gekommen, wie im vergangenen November traf es eine Sparkasse.

Erneut ist ein Geldautomat der Sparkasse am Niederrhein in Moers gesprengt worden. Am frühen Dienstagmorgen erwischte es die Filiale an der Bahnhofstraße in Kapellen. Zeugen beobachteten drei Männer beim Verlassen der Räume. Der Fluchtwagen wurde zuletzt auf der Autobahn A 57 in Fahrtrichtung Niederlande gesehen, teilte die Kreispolizei Wesel mit. Angaben zur möglichen Beute und zur Höhe des Sachschadens machte die Polizei nicht. Die letzte Sprengung eines Sparkassenautomaten – seinerzeit in Eicker Grund – ist gerade einmal zweieinhalb Monate her.

Gegen 3.30 Uhr am Dienstag riss die Detonation Bewohner in den Nachbargebäuden an der Bahnhofstraße aus dem Schlaf. Am Notruf der Polizei berichteten Anrufer von lauten Knallgeräuschen und drei dunkel gekleideten Männern, die sie beim Verlassen des Sparkassengebäudes an der Bahnhofstraße gesehen hatten. Sie stiegen in ein dunkles Fahrzeug, in dem ein vierter mutmaßlicher Täter wartete. Der Wagen sei dann mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Bendmannstraße davon gefahren. Offenbar ging es wie in vielen Fällen zuvor anschließend Richtung Niederlande. Alarmierte Einsatzkräfte hatten den letzten Blickkontakt zum Fluchtauto auf der A 57 bei Alpen. Danach verlor sich die Spur, berichtet die Polizei, die um weitere Hinweise bittet.

Der Sachschaden ist beträchtlich, aber nicht so groß wie bei Sprengung in Eicker Grund

Verletzt worden ist niemand, erklärte Sparkassensprecher Jörg Zimmer am Vormittag erleichtert. Die Kapellener Filiale ist nicht in einem Wohngebäude untergebracht, im Erdgeschoss befindet sich das Kreditinstitut, im ersten Obergeschoss eine Versicherung. Der Schaden am Haus scheint zudem auf den ersten Blick nicht so groß wie nach dem Sprengung im Eicker Grund, die am 24. November die komplette Geschäftsstelle in Trümmern legte. Bis heute ist sie geschlossen.

Doch auch in Kapellen wurden die Verkleidungen beider Automaten abgerissen und die Türen zu den Geschäftsräumen eingedrückt, der Serverraum für die Geldautomatentechnik ist zerstört, ein Fenster darüber ebenso gerissen wie die Scheiben der Foyertüren. Auch ein vor dem Gebäude geparkter Pkw wurde beschädigt. Gleichwohl werde die Filiale ab Donnerstag wieder arbeitsfähig sein, kündigte Zimmer an, nachdem ein Architekt die Schäden begutachtet hatte.

LKA: Seit Beginn des Jahres die 31. Geldautomatensprengung in NRW

Die Sparkassenfiliale an der Bahnhofstraße ist nicht zum ersten Mal Ziel einer Automatenbande. 2007 scheiterten dort Unbekannte mit einem Sprengversuch. Im Dezember 2018 waren sie dagegen am selben Ort erfolgreich und richteten großen Sachschaden an. Seit 2006 gab es neun Sprengversuche und Sprengungen allein auf Geldautomaten der Sparkasse am Niederrhein in Moers, Rheinberg, Neukirchen-Vluyn und Xanten.

Man sei mit dem Landeskriminalamt (LKA) permanent im Gespräch und versuche, alles zur Sicherung der Anlagen umzusetzen, was die Behörde empfiehlt, sagte Sparkassensprecher Jörg Zimmer, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Zudem habe man die Automaten in der Mattheck und an der Homberger Straße abgebaut, um zu verhindern, dass Anwohner durch Sprengungen gefährdet werden.

Nach Angaben des LKA ist der Angriff vom Dienstagmorgen in Moers die Automatensprengung Nummer 31 in Nordrhein-Westaflen seit Beginn des Jahres.

Hinweise nimmt die Kreispolizei Wesel unter 02841/1710 entgegen.

Kurz nach der Sprengung des Geldautomaten in Moers war die Polizei am Tatort.
Kurz nach der Sprengung des Geldautomaten in Moers war die Polizei am Tatort. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

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