Moers/Kreis Wesel. In Moers entsteht der Campus für vier Berufsschulen. Jetzt ist ein Baustein des Projekts vom Förderstopp für energiesparendes Bauen betroffen.

Der Förderstopp für energiesparendes Bauen könnte sich auch auf den Campus Moers auswirken. Beim größten Bauprojekt in der Geschichte des Kreises Wesel soll eine Photovoltaikanlage installiert werden, für die bisher keine Förderung beantragt ist – genau das ist der springende Punkt.

Ende Januar hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für energieeffizientes Bauen abrupt gestoppt, weil mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht alle eingereichten Anträge bedient werden konnten. Seit Anfang Februar ist klar: Alle bis zum 24. Januar eingereichten Anträge werden geprüft und gegebenenfalls bedient.

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Neue Anträge unterliegen jedoch einer mutmaßlich strengeren Prüfung, von einer „klimapolitisch ambitionierten, ganzheitlich orientierten Förderung“ ist beim Habeck-Ministerium die Rede. Die Frage ist, ob die am neuen Berufsschulcampus in Moers geplante Photovoltaikanlage in diese Förderung passt. Der Kreis teilte auf NRZ-Anfrage jedenfalls mit: „Aufgrund des aktuellen KfW-Förderstopps muss der Kreis dieses Teilprojekt nun überprüfen.“

Auf dem Campus startet in diesem Sommer das Berufskolleg für Technik Moers, die neue fünffach-Turnhalle ist dann ebenfalls fertig. Ein Jahr später, zum Schuljahresbeginn 2023/24 folgen das Mercator Berufskolleg, das Herrmann-Gmeiner-Berufskolleg und die Pflege-Berufsfachschule. Dann soll auch eine Photovoltaikanlage auf die Campus-Dächer gebracht werden, wie der Kreis weiter mitteilt.

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Bisher sei für die Anlage noch kein Förderantrag gestellt worden. Der Grund: Die Entwicklung von Photovoltaik-Anlagen unterliege einem starken technologischen Fortschritt. Die Campus-Dächer seien für eine Photovoltaik-Nutzung vorbereitet worden. So bleibe gewährleistet, eine aktuelle Technologie nutzen zu können. Im Lichte der aktuellen Entwicklung stellt sich jetzt allerdings die Frage, ob es noch eine Förderung für die Anlage geben kann und, wenn ja, wie hoch diese ausfallen könnte.

Die sich offenbar stark verändernde Technik bei Photovoltaikanlagen war laut Kreis auch der Grund, eine solche Anlage erst nach dem Start aller Berufskollegs im Sommer 2023 bei laufendem Schulbetrieb zu installieren: „Die Berücksichtigung einer durch viele Technologiesprünge sich weiter entwickelnden Photovoltaik-Anlage war im Bauablauf nicht sinnvoll unterzubringen.“ Die Installation der Anlage sei aber nur „sehr geringfügig mit Baulärm verbunden.“