Neukirchen-Vluyn. Trotz Corona hat Rüdiger Eichholtz im Kulturjahr 2022 einiges vor. Und für seinen Förderantrag bekam er in Düsseldorf Bestnoten.
Kulturarbeit glich in den vergangenen zwei Jahren einer Schifffahrt im ständigen Nebel. Auf lange Sicht Veranstaltungen zu planen, war nicht möglich, und manchmal musste das Steuer komplett herumgerissen, musste angesichts eines Lockdowns beigedreht werden. Eine langfristige Planung ist auch in diesem Jahr nicht möglich, sagt der Kulturbeauftragte der Stadt Neukirchen-Vluyn, Rüdiger Eichholtz. Früher habe man die Termine abgearbeitet und irgendwann mit einem Rotstift einen Haken hinter die jeweiligen Planungen gesetzt, sagt Eichholtz. „Heute schreibe ich mit einem Bleistift nur noch die Optionen auf.“ Die sind für dieses Kulturjahr aber gar nicht so schlecht. Was vor allem an einer Landesförderung liegt, die der Kulturbeauftragte bei der Bezirksregierung beantragt hat.
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Unter dem Titel „Forschungsfelder und Fördertürme“ hat Rüdiger Eichholtz dargelegt, wie er die Landkultur des Niederrheins mit der eigenen Industriegeschichte kulturell nicht nur in Neukirchen-Vluyn, sondern in allen Wir4-Städten (Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg) verknüpfen möchte. Zwischen Mai und Anfang Oktober sollen verschiedene Konzerte und Veranstaltungen stattfinden. Zum Beispiel sollen die bereits im vergangenen Jahr erfolgreichen Hofkonzerte zu einem mehrtägigen Festival mit wechselnden Spielstätten verknüpft werden. Alle Höfe des vergangenen Jahres wollen laut Eichholtz wieder teilnehmen, und auch neue Interessenten hätten sich bereits gemeldet. Für die Halde Norddeutschland ist am letzten Juni-Wochenende ein ganzer Tag mit drei verschiedenen Veranstaltungen geplant. Ein Konzert macht den Anfang, gefolgt von Abendmeditationen und der Ausstellung „Land der Flunen“ im Hallenhaus.
Dazu hat Eichholtz weitere Konzerte und Aufführungen und Ausstellungen im Sinn, die er vor allem um größere Veranstaltungen in den Wir4-Städten ansiedeln möchte, um Synergien zu schaffen und keine Konkurrenzsituationen entstehen zu lassen. Acht Wochenende sollen den terminlichen Schwerpunkt bilden.
Für seinen Förderantrag hat Eichholtz in Düsseldorf die Bestnote bekommen. „Eins Plus“, sagt er stolz und kann sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, dass er seine Vorstellungen auch umgesetzt bekommt. Die Förderung verdoppelt das jeweils eingeworbene Budget, das die Veranstalter von Städten und Sponsoren bekommen. Maximal beläuft sich der Zuschuss aber auf 34.000 Euro.
Eichholtz kalkuliert für dieses Jahr mit rund 70.000 Euro, die er benötigt, unter anderem, um die Künstler zu bezahlen. Besonders dafür sei die Förderung wichtig, sagt der Kulturschaffende. Denn auch, wenn ein Lockdown vom Tisch sei, habe man noch immer keine Planungssicherheit, sagt Rüdiger Eichholtz, der sich auch dagegen wehrt, als Pandemietreiber bezeichnet zu werden. „Wir machen keine Risikoveranstaltung oder umgehen irgendwelche Regeln.“ Alles laufe immer unter den aktuellen Vorgaben. Und manchmal lege man die Regeln strenger aus als nötig. Man mache alles, was möglich sei.