Moers. Der Kreis nimmt am Montag, 6. Dezember, die Moerser Impfstelle in Betrieb. 100 Impfungen sollen dann pro Tag möglich sein.
Die Impfstelle: spät eröffnet, dafür aber früh wieder geschlossen. Das kennen die leidgeprüften Moerser. Genau dieses Dilemma hat ab sofort ein Ende. Das versprach am Samstag Landrat Ingo Brohl bei der Vorstellung des neuen Impfzentrums in Moers. Mit viel Elan, großer Professionalität und Zusammenstehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffnet Montag, am Nikolaustag, 6. Dezember, das Impfzentrum an der Mühlenstraße 9 im leergezogenen Jobcenter. „Für Erst- und Zweitimpfungen geht’s ohne Termin, fürs Boostern mit Termin“, sagt die ärztliche Leiterin, Dr. Constanze Spiess.
Wie schnell man reagieren müsse, weil immer wieder eine neue „Erlasslage“ komme, sehe man an der aktuellen Situation. „Erst am Freitag gab es wieder neue Anweisungen“, stellt Ingo Brohl nüchtern fest. „Der Flaschenhals ist jetzt das Personal“, sagt er. Vor einigen Monaten sei das noch anders gewesen, weil zum Beispiel die Gastronomie vor Ort gar nicht öffnen durfte. Da sei es noch deutlich einfacher gewesen, an Helfer zu kommen.
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Mit den Johannitern habe man einen „super Partner“, mit dem man die Aufgabe stemmen könne. Da sei die Zusammenarbeit auch schon Routine. Der Landrat erinnerte noch einmal daran, dass man – neben dem flexiblen Angebot – von April bis zum 30. September am St. Josef Krankenhaus einen zweiten Impfstandort im Kreis Wesel hatte.
Die Standorte Wesel und Moers mussten dann laut Beschluss der Landesregierung am 30. September geschlossen werden, da ab dem Zeitpunkt landesweit nur noch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Betriebsärzte die impfen sollten. Eine glatte Fehleinschätzung, wie die Politik mittlerweile einräumt. „Wir sind froh, dass wir jetzt so schnell wieder hochfahren können“, betont der Landrat entlastet.
„14 Johanniter werden ab sofort an der Mühlenstraße zur Verfügung stehen“, sagt Norman Hofmann, Pressesprecher der Johanniter, die Situation. Das ist zunächst die Basis, die zeitnah aufgestockt wird.
Auch in den Ferien wird das Impfangebot aufrecht erhalten. Denn im Dezember kommen ja noch die Kinderimpfungen dazu. 100 Impfungen pro Tag sind möglich, denn die Nachfrage ist zurzeit ausgesprochen hoch – nachdem sie im August überall zurückgegangen war. Es ist also nur für die Booster-Impfung, die dritte Verstärkungsimpfung also, nötig, einen Termin auszumachen. Man muss den Personalausweis und das Impfheft dabeihaben und die Unterlagen mitbringen, die man nach dem Online-Anmelden ausdruckt. Man kann aber die Unterlagen auch vor Ort in Empfang nehmen und dort ausfüllen. Platz ist ausreichend im neuen Impfzentrum, so dass niemand in der Kälte stehen muss.
Laut Jens Bleckmann, Verwaltungsleiter der Johanniter Rhein-Ruhr, ist die Nachfrage groß. „Aber hier gibt’s fünf Räume, in denen die Impfungen gleichzeitig stattfinden. Und Verbindungstüren zwischen den Räumen, so dass die Ärzte nicht einmal über den Flur laufen müssen.“ Das bestätigt Ärztin Constanze Spiess. „Wir starten mit acht Ärzten, das ganze Team hier ist hervorragend aufeinander eingespielt.“
>>> Impfungen von 9 bis 14 Uhr
Die neue Impfstelle an der Mühlenstraße 9-11 befindet sich im Erdgeschoss am Hintereingang. Von montags bis samstags werden dort von 9-14 Uhr Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen durchgeführt. Jeder kann dorthin kommen, er muss nicht im Kreis Wesel seinen Wohnsitz haben.
Zunächst erfasst der Buchungszeitraum die Woche vom 6. bis 11. Dezember, aber das Angebot soll zeitnah ausgebaut werden. Für die Booster-Impfung kann man sich online einen Termin holen unter www.kreis-wesel.de. Laut Landrat sind vor allem die Erstimpfungen wichtig Und: Die Impfstelle soll in den nächsten Monaten auf jeden Fall offen gehalten werden.