Kamp-Lintfort. Für den neuen Kinder- und Jugendförderplan hat die Stadt Kinder und Jugendliche nach ihren Wünschen gefragt – und erstaunliche Antworten erhalten.

„Was wünscht du dir in Kamp-Lintfort?“ Diese Frage hat das Kamp-Lintforter Jugendamt Kindern und Jugendlichen der Stadt gestellt – und erstaunliche Antworten erhalten. Kein einziger der Befragten nannte Aktivitäten rund um Digitalangebote, stattdessen rangieren Bewegungsangebote jeglicher Art auf der Wunschliste ganz oben. Die Befragung ist einer der Bausteine des neuen Kinder- und Jugendförderplanes 2020 – 2025, dem die Politik in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Mittwoch geschlossen zustimmte.

In jeder Wahlperiode wird ein solcher Förderplan aufgestellt, um die Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt weiter optimal zu fördern und bedarfsgerecht zu entwickeln. Coronabedingt liegt der Plan dieses Mal allerdings später als sonst vor. „Ohne eine Befragung der Kinder und Jugendlichen wollten wir den Plan nicht erstellen“, nennt Jugendamtsleiterin Lydia Kiriakidou den guten Grund für die Verspätung.

Beliebt: Klettern und Trampolinspringen

Besonders beliebt bei den Kamp-Lintforter Kindern und Jugendlichen sind laut Befragung derzeit Angebote rund ums Klettern, eine Trampolinhalle und eine Vergrößerung von Schwimmbad und Skaterpark. Wünsche wie etwa eine Kletterhalle zu realisieren, hänge aber natürlich immer von Investoren ab, sagte Dezernent Christoph Müllmann.

Immerhin: Mit der im Zechenpark geplanten Pumptrack-Anlage samt Parkouring-Bereich wird es im nächsten Jahr in der Stadt ein attraktives neues Bewegungsangebot für Kinder und Jugendliche geben. Im Blick behält das Jugendamt die anderen Wünsche aber dennoch. „Wenn es solche Angebote bei uns vor Ort nicht gibt, steuern wir sie anders an, zum Beispiel über unsere Ferienprogramme“, so Kiriakidou.

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Gute Noten gab es von den jungen Kamp-Lintfortern für den Zechenpark, das Kino und das Panoramabad. Auf die Frage „Was gefällt dir in Kamp-Lintfort“ wurden diese drei Orte im Schnitt von 20 Prozent der Befragten genannt.

Eltern-Talk zu Erziehungsfragen

Gestärkt werden soll in den nächsten Jahren auch die aufsuchende Jugendarbeit in bestimmten Stadtteilen. Und auch die Elternarbeit steht jetzt mit einem besonderen Projekt im Fokus: „Eltern-Talk“ nennt sich ein Format, von dem Jugendamtsmitarbeiterin Insa Stürmer sagt, dass es „ganz nah an den Menschen dran“ sei: „Man kann sich das in etwa wie eine Tupper-Party vorstellen“, beschreibt Stürmer das Konzept. Der „Talk“ findet mit bis zu acht Elternteilen im privaten Raum statt. Es gibt ein Gastgeschenk und der Abend, der sich zum Beispiel dem Thema „Smartphone“ widmen könnte, wird von eigens für das Format ausgebildeten Frauen oder Männern moderiert.

„Das sind dann Gespräche auf Augenhöhe“, so Insa Stürmer. Derzeit gebe es in Kamp-Lintfort bereits zehn Mütter und Väter, die sich zu Moderatoren ausbilden lassen. Angeboten werden soll der Eltern-Talk zunächst in vier unterschiedlichen Sprachen, um möglichst viele Erziehungsberechtigte zu erreichen.