Moers. Die Stadt Moers soll grüner werden. Ein Gartenbauer und Landschaftsarchitekt und die CDU-Ratsfraktion wollen bei tristen Kreisverkehren anfangen.

Der Moerser Gartenbauer und Landschaftsarchitekt Davit Arican und die CDU-Ratsfraktion haben sich zum gemeinsamen Ziel gesetzt, die Kreisverkehre in der Grafenstadt umweltfreundlich und nachhaltig zu begrünen. Arican, der durch die ZDF-Dokuserie „Duell der Gartenprofis“ bundesweit bekannt geworden ist, will noch in diesem Jahr loslegen und hat bereits Pläne für den Kreisverkehr gegenüber dem neuen Wohnquartier „Homberger Höfe“ in der Innenstadt ausgearbeitet.

Die Idee, mehr aus den tristen Kreisverkehren zu machen, besteht schon seit etwa sechs Jahren. Die städtische Wirtschaftsförderung sei aber bei der Abfrage von Gartenbaubetrieben seinerzeit auf sehr wenig Interesse gestoßen, berichtete CDU-Fraktionschefin Julia Zupancic am Mittwoch vor der Presse.

Umweltbewusstsein und Umweltschutz nicht erzwingen

Bei der Lektüre eines Artikels, in dem Davit Arican dafür plädierte, „Stauden statt Rasen“ zu pflanzen, habe sie verstanden, dass dessen Philosophie zum dem passe, wofür sie sich seit langem einsetze. So habe sie mit ihm Kontakt aufgenommen: „Uns beiden geht es darum, Umweltbewusstsein und Umweltschutz nicht zu erzwingen, den Leuten nicht Verbote aufzuerlegen, sondern sie mit Argumenten zu überzeugen und ihnen zu zeigen, was geht.“

Das ist die Alternative: Auf dem Kreisel an der Homberger Straße in Moers könnten eckige Beete einen Kontrast zum „Rundbeet“ bieten.        
Das ist die Alternative: Auf dem Kreisel an der Homberger Straße in Moers könnten eckige Beete einen Kontrast zum „Rundbeet“ bieten.         © Unbekannt | Grafik/Entwurf: Davit Arican

Die Kreisverkehre sind ein Anfang. Konkret hat Davit Arican im Rathaus zwei Gestaltungsentwürfe für den Kreisel an der Homberger Straße eingereicht, auf dem jetzt drei Hainbuchen stehen, eine davon abgestorben. Der Gartenbauer plant mit Stauden und „Sukkulenten“, Pflanzen, die eigene Organe zu Wasserspeichern ausbilden. In der einen Version soll eine Natursteinmauer dazukommen, in der anderen bieten kleine viereckige Beete einen Kontrast zum Rondell mit einem Durchmesser von zwölf Metern. Sollte die Stadtverwaltung beide Versionen für möglich halten, kann sich Arican vorstellen, dass die Moerser Bürgerinnen und Bürger über die Entwürfe abstimmen.

Sicher ist: Davit Arican übernimmt die Kosten für Erstellung und Pflege. Einzige Gegenleistung der Stadt: Er darf mit einem Schild im Kreisel für seinen Betrieb in Genend werben. Es gehe ihm darum, seine Heimatstadt zu verschönern, versichert Arican.

Die „Kreisel-Gärten“ haben einen entscheidenden Vorteil

Einerseits. Andererseits wolle er zeigen, dass man mehr Biodiversität in der Stadt schaffen kann und Orte, an denen sich Insekten wohl fühlen. Zudem seien „Kreisel-Gärten“ dieser Art besonders pflegeleicht: „Du musst da kaum Unkraut zupfen und gießen, auch in den heißen Sommern“, erklärt der Experte, was an den verwendeten Pflanzen und am wasserspeichernden Lavagranulat liegt, das Arican einsetzt. „Es ist ein Irrglaube, dass man mit einem Kiesbeet auf Dauer weniger Arbeit hat.“

Julia Zupancic und Davit Arican werben für mehr Grün.
Julia Zupancic und Davit Arican werben für mehr Grün. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Insofern soll „sein“ Kreisel Beispiel gebend sein. „Wir würden uns freuen, wenn andere Landschafts- und Gartenbaubetriebe oder Gärtnereien Interesse zeigten, weitere Kreisverkehre in Moers nach diesem Prinzip zu bepflanzen“, appelliert Julia Zupancic.

Auf Aufträge spekuliert Davit Arican übrigens nicht, betont er. Aber er will koordinieren, informieren und für das Projekt werben.

Interessenten wenden sich an Davit Arican (www.aunds-gruenbau.de), die CDU-Fraktion (02841 / 201220) oder direkt an den Moerser Bürgermeister (christoph.fleischhauer@moers.de).