Neukirchen-Vluyn. Auf den Obstplantagen Bloemersheim läuft die Apfelernte. Gute Nachricht für die Verbraucher: Die Preise in der Region bleiben stabil.

Die meisten Äpfel lagern schon im Kühlhaus. Die Ernte geht dem Ende entgegen. Auf den Obstplantagen Bloemersheim sind es diesmal rund 500 Tonnen Äpfel geworden, zusammen mit der Ernte im Betrieb Fruhen in Tönisvorst sind es 900 Tonnen.

Was keine Rekordernte bedeute aber doch sehr ordentlich sei, wie Betriebsleiterin Jacqueline Huhndorf sagt. „Für uns Obstbauern war es ein schönes Jahr“, meint sie. „Das Wetter war diesmal für die Obstplantagen am Niederrhein genau richtig. Es gab im Frühjahr kaum Fröste, weshalb wir nur wenig Diesel für die Frostschutz-Beregnung gebraucht haben.“

Erntehelfer aus Osteuropa pflücken Äpfel auf der Obstplantagen Bloemersheim in Neukirchen-Vluyn.
Erntehelfer aus Osteuropa pflücken Äpfel auf der Obstplantagen Bloemersheim in Neukirchen-Vluyn. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Über Sommer habe man das Land auch nicht bewässern müssen. „Es war immer schön nass.“ So seien die Früchte dick und vitaminreich geworden. Die Herbstsonne und die kühlen Nächte sorgten zudem dafür, dass die Äpfel schöne rote Bäckchen bekommen hätten. Die gute Verbrauchernachricht: „Die Preise bleiben dieses Jahr stabil“, sagt Bernd Fruhen.

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Etwa 35 Erntehelfer und -helferinnen packen in der Saison mit an. Gerade sind sie bei der Arbeit, pflücken jeden einzelnen Apfel und legen ihn sorgfältig auf das Laufband der Erntemaschine. Die Früchte sollen keine hässlichen Stoß-Flecken bekommen. Jetzt sind Jonagold und der beliebte Wellant an der Reihe. Die Sorte Braeburn bildet das Schlusslicht und kommt erst Ende Oktober, Anfang November vom Feld in die Kühlhäuser.

Neues Projekt: Selbstpflücken

Bis so ein Apfelbäumchen eine gute Menge Äpfel trage, dauere es wohl an die drei Jahre, berichtet Bernd Fruhen. Er und seine Familie bewirtschaften den Obsthof Fruhen in Tönisvorst schon über Generationen und sind als Pächter seit 2017 auf dem Gut Bloemersheim aktiv. Jeweils 30 Hektar Land sind es auf jeder Anlage. Neben den Äpfeln sind auch die Erdbeeren eine wichtige Kultur für die Fruhens. Daneben baut man unter anderem auch Blau- und Johannisbeeren an sowie Birnen, Kirschen und Pflaumen. Der Verkauf findet hauptsächlich über die Hofläden statt.

Ein ganz neues Projekt auf den Bloemersheimer Ländereien ist eine Anlage zum Selbstpflücken. Kunden, die sich in freier Natur gern selbst bedienen, wird es freuen. „Die Anlage soll nächstes Jahr in Betrieb gehen“, weiß die Leiterin. Vieles sei dafür schon gepflanzt, einiges wie Blaubeeren solle noch folgen. Selber pflücken kann der Obstfreund nächstes Jahr schon Erdbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Äpfel und Pflaumen. Eine Mitarbeiterin sei dann als Ansprechpartnerin anwesend, erklärt Huhndorf.

Auch stille Helfer gibt es in den Plantagen, wie Bienen, die für die Bestäubung der Blüten zuständig sind. „Imker kommen regelmäßig mit ihren Bienenstöcken her. Hier bei uns summt und brummt es ohnehin überall“, berichtet Jacqueline Huhndorf. Zahllose Insekten würden von den Blüten aber auch von den reifen Früchten angezogen. „Dieses Jahr gibt es vor allem ungewöhnlich viele Schmetterlinge“, hat die Fachfrau festgestellt. Sie freue sich immer wieder über den schönen Anblick.