Neukirchen-Vluyn/Kreis Wesel. In der sechsten Ökoprofit-Runde im Kreis Wesel erarbeiten acht Unternehmen Maßnahmen, die Klimaschutz und Profit miteinander vereinbaren.
Eigentlich beraten Stefan Magnei und Silvia Reufzaat vom Neukirchen-Vluyner Ingenieurbüro Magnei ihre Kunden selbst in Sachen Heizungs- und Regelungstechnik, geben Tipps zum Stromsparen oder helfen beim Wärmeschutz. Als eines von acht Unternehmen der sechsten Ökoprofit-Runde im Kreis Wesel, lassen sie sich nun aber selbst in ihrem Kompetenzbereich beraten. „Ich bin ein großer Freund davon, nicht betriebsblind zu werden und externen Input gerne aufzunehmen“, erklärt Reufzaat.
Im April fiel der Startschuss für die neue Ökoprofit-Auflage. Die teilnehmenden Betriebe werden in Workshops ein Jahr lang zu den Themen Energie, Wasser, Abfallreduzierung, Mobilität, Biodiversität und Nachhaltigkeit von einem Expertenbeirat beraten. So sollen Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet werden, die in den laufenden Betrieb integriert werden, um die Kosten zu senken und nachhaltig zu wirtschaften.
Der Beirat besteht aus den Städten Neukirchen-Vluyn und Rheinberg, dem Kompetenznetz Energie Kreis Wesel, der Handwerkskammer, der Effizienzagentur NRW und der Verbraucherzentrale. „Wir beteiligen uns gerne an dem Projekt, weil es genau die praktische Umsetzung von dem ist, was wir uns auf die Agenda in Sachen Klimaschutz geschrieben haben“, erklärt Bürgermeister Ralf Köpke. Das diesjährige Ökoprofit-Projekt findet unter der Federführung der Stadt Neukirchen-Vluyn statt.
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Nach vier virtuellen Treffen kamen die Firmen – die GSG Injektionstechnik GmbH aus Alpen, das Rheinberger Hospiz Haus Sonnenschein, das Ingenieurbüro Magnei, Kuhlmann Laden- und Innenausbau GmbH aus Dinslaken und vier Einrichtungen des Caritas-Verbandes Geldern-Kevelaer – nun erstmals im Rathaus zusammen und zogen eine erste Zwischenbilanz. Und die fiel positiv aus. „Wir haben unseren Neubau zwar schon ökologisch errichtet, wollen uns aber trotzdem noch verbessern. Gerade die richtige Mülltrennung ist ein großes Thema und eine Herausforderung“, sagt Mirjam Klaas, Leiterin des Hospizes Haus Sonnenschein. Gemeinsam mit Dr. Natalia Balcazar von EnviroPro, einer Umwelt- und Energieeffizienzberatung die das Projekt im Kreis Wesel begleitet, wurde analysiert, wo welche Mülltonen am besten in der Einrichtung platziert werden könnten, damit der Müll direkt getrennt wird.
Die Kuhlmann Laden- und Innenausbau GmbH, eine klassische Schreinerei, möchte herausfinden, ob die verfolgte Nachhaltigkeitsstrategie die richtige ist. „Wir werden unseren Plan ergänzen und wollen auf noch mehr Solarenergie setzen und die Stellplätze für Fahrräder und E-Ladesäulen erweitern“, erklärt Peter Repges.
Dass die Unternehmen so engagiert sind, freut die Projektleiterin besonders. „Die Erfahrungen der letzten Ökoprofit-Runden haben gezeigt, dass rund ein Drittel der erarbeiteten Maßnahmen erfolgreich weitergeführt und zu einer organisatorischen und finanziellen Verbesserung führen“, betont Dr. Natalia Balcazar. Die Firmen erhalten nach Projektabschluss ein Zertifikat über ihre Teilnahme.