Moers/Krefeld. Eine Bürgerinitiative setzt sich – über Stadtgrenzen hinweg – für den Erhalt der Natur am See ein – und erhält jetzt prominente Unterstützung.
Ein Surfpark am Elfrather See, direkt südlich der Moerser Stadtgrenze? Nein, danke, sagt die Bürgerinitiative Erhaltung Naherholungsgebiet Elfrather See – abgekürzt Biene – dazu. Die Mitglieder riefen am Samstag zu einer Kundgebung auf dem betroffenen Areal auf. Rund 150 Menschen folgten dem Aufruf und versammelten sich mit Plakaten und Transparenten auf der Wiese.
„Wir fordern den Erhalt des Charakters des Elfrather Sees und Erholung für Alle, nicht für Wenige“, erklärte der Initiator und Biene-Mitglied, Achim Ernst. Zum Hintergrund: Am Elfrather See soll, direkt an der Grenze zu Moers ein Surfpark entstehen. Die geplante Fläche umfasst das Sportgelände, begrenzt durch die Parkstraße, Asberger Straße und dem Seeufer. Das sind rund 8,5 Hektar. Dagegen wehren sich vor allem die Anwohner. Sie kritisieren, dass die öffentliche Nutzung dieses Naherholungsgebiets zukünftig nicht mehr kostenlos und nicht mehr für jedermann nutzbar wäre.
Der Kinderspielplatz und das Sportgelände würden verschwinden, aus Spazierwegen würden Wirtschaftswege und aus den freien Parkmöglichkeiten kostenpflichtige Parkplätze werden. Petra Schmidt-Niersmann, zweite stellvertretende Landrätin des Kreises Wesel und BUND-Mitglied, betonte, dass alle Naturschutzverbände die Pläne abgelehnt hätten.
„Fünf von sieben Schutzgütern würden verletzt werden“, sagte sie. Dazu zählt der Mensch, der einer zusätzlichen Lärmbelästigung und einer höheren Feinstaubbelastung ausgesetzt wäre, aber auch die Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt. Auf dem Gelände gebe es mehrere geschützte Biotope. Hinzu kommen die Bodenversiegelung und der Verbrauch von Grundwasser und Energie.
Kommt die Anlage, kommen auch Gäste – und zwar viele
Auch das Krefelder Ratsmitglied Ralf Krings (Wählergemeinschaft Unsere Zukunft), ergriff das Wort. „Kaum einem ist klar, dass hier 85.000 Quadratmeter Wiese versiegelt werden sollen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels geht das einfach nicht“, sagte er. Der Elfrather See sei mit Landesmitteln gefördert worden, allerdings unter der Bedingung, dass keine kommerzielle Nutzung stattfinde. Diese Bedingung sei nun ausgelaufen.
Dann wird also sofort die Gelegenheit genutzt, um hier kommerziell etwas aufzuziehen. Das halte ich für falsch.“ Ein großer Kritikpunkt war auch der zunehmende Verkehr. Damit sich der Surfpark rentiere, müssten – laut Planer – 200.000 Gäste pro Jahr die Anlage besuchen.