Moers/Neukirchen-Vluyn. Bei der Bundestagswahl gibt es im Wahlkreis Wesel II/Krefeld II zehn Bewerberinnen/Bewerber. Die NRZ stellt sie und ihre wichtigsten Themen vor.
Die NRZ setzt die Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten für die Bundestagswahl am 26. September im Wahlkreis Wesel II/Krefeld II fort. Im ersten Teil hatten sich die beiden Bundestagsabgeordneten und -kandidatinnen Kerstin Radomski (CDU) und Ulle Schauws (Grüne) sowie Carsten Butterwegge (Die Partei) und Jan Dieren (SPD) vorgestellt. Jetzt geht es weiter mit...
Hauke Finger
Wohnort: Krefeld, Alter: 53 Jahre, Beruf: Bankbetriebswirt. 2013 Eintritt in die AfD, seit 2015 ununterbrochen aktiv im Kreisvorstand Krefeld; www.hauke-finger.de. Herr Finger hat uns kein Foto zur Verfügung gestellt.
Grund für den Eintritt in die Partei: Als die AfD 2013 gegründet wurde, war mir schnell klar, dass dies die Partei ist, auf die ich lange gewartet habe: konservativ – freiheitlich – patriotisch. Die Merkel-CDU hatte das Konservative abgelegt und damit Platz im politischen Spektrum geschaffen für unsere Partei. Die wichtigen Themen wie der Euro, innere Sicherheit, unsere Freiheitsrechte, Bürgerbeteiligung am demokratischen Prozess sind nach wie vor wichtig.
Mein wichtigstes Thema im Wahlkampf: Unser Wahlkreis am Niederrhein, am Rande des Ruhrgebiets gehörte zu den wohlhabendsten Regionen Deutschlands. Wir brauchen heute mehr Arbeitsplätze gerade auch im produzierenden Gewerbe. Die Verkehrsinfrastruktur auf Straße und Schiene muss dringend ertüchtigt werden. Wir müssen weiter und vor allem intelligent in Schulen und Weiterbildung investieren. Die Bildung und Ausbildung sind immer noch unser wichtigster Rohstoff. Wichtig ist mir auch der Erhalt von Heimat und Traditionen. Parallelgesellschaften durch Integrationsunwillige müssen wir konsequent unterbinden.
Lars Kosma
Wohnort: Moers, Alter: 53, Beruf: Consultant Datenschutz und Informationssicherheit. Seit 28.05.2021 in der Partei, seit 30.05. Direktkandidat für den Wahlkreis 114 (Krefeld II - Wesel II).
Grund für den Eintritt in die Partei: dieBasis Basisdemokratische Partei Deutschland ist die einzige Partei, die echte Basisdemokratie zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern umsetzen möchte. Dieser gelebten Demokratie – ähnlich dem „Schweizer Modell“ – gehört aus meiner Sicht die Zukunft und ist die einzige Möglichkeit, Deutschland wieder zur alten Stärke zu bewegen.
Mein wichtigstes Thema im Wahlkampf: Mein wichtigstes Ziel in der Wahlkampagne ist die sofortige Beendigung sämtlicher Corona-Maßnahmen, die Rückkehr zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung unter Beachtung aller, im Grundgesetz festgeschrieben, Grundrechte sowie die Haftbarmachung sämtlicher, an den Corona-Maßnahmen beteiligten Politiker, Lobbyisten und Behördenmitarbeiter. Nach Erreichung dieser Ziele geht es für mich in erster Linie um den Schutz der Kinder, Alten und Schwachen. Ein weiteres Ziel ist – unter dem Motto „Regional statt Global“ – die Stärkung der heimischen Landwirtschaft und des heimischen Mittelstandes.
Genja Raboteau
Wohnort: Kamp-Lintfort, Alter: 52 Jahre, Beruf: Zimmermann. In der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) seit 1994, Mitarbeiter in der Umweltabteilung und Sprecher des Kreisverbands Duisburg Niederrhein Oberhausen.
Grund für den Eintritt in die Partei: Mitglied bin ich geworden, weil ich etwas tun möchte, damit dieser Planet nicht vor die Wand gefahren wird. Der echte Sozialismus ist eine geeignete Alternative. Nur organisiert kann man etwas erreichen, und die MLPD steht für grundsätzliche Veränderungen. Wir haben die Schlussfolgerungen aus den bisher gescheiterten Versuchen des Sozialismus gezogen.
Mein wichtigstes Thema im Wahlkampf: Ich bin aktiver Antifaschist. Die Internationale Solidarität ist die richtige Antwort auf eine nicht zu unterschätzende gefährliche Rechtsentwicklung. Ich stehe an der Seite der Stahlarbeiter im Kampf um Arbeitsplätze und Umweltschutz mit der Losung – konsequenter Umweltschutz statt Greenwashing. Vor allem auf Kosten der Profite. Ich bin nicht bereit, die Politik der „verbrannten Erde“ durch die Ruhrkohle AG hinzunehmen. Die nächste Umweltzerstörung, die Auskiesung am Niederrhein, muss verhindert werden.
Sebastian Schubert
Wohnort: Krefeld, Alter (zum Zeitpunkt der Wahl): 35 Jahre, Beruf: Teamleiter Entwicklung im Maschinenbau. Ich bin Mitglied von Die Linke seit 2017 und seit 2018 dort als Kreisschatzmeister tätig.
Grund für den Eintritt in die Partei: Im Beruf erlebe ich täglich Druck auf alle Beschäftigten, immer mehr und immer günstiger zu produzieren. Die Angst vor Arbeitsplatzverlust und Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland ist dabei allgegenwärtig. Der Wunsch für ein Leben ohne Existenzsorgen und das Erstarken der AfD bei der Bundestagswahl 2017 waren Gründe für den Parteieintritt.
Mein wichtigstes Thema im Wahlkampf: Mein wichtigstes Ziel ist es, die Ausbeutung von Menschen und Natur zu beenden. Wir müssen endlich ehrgeizig und radikaler Klimaschutzmaßnahmen umsetzen und gleichzeitig Menschen ein Leben ohne Existenzsorgen ermöglichen. Umweltschutz ist für uns überlebenswichtig, aber dabei dürfen wir nicht diejenigen vergessen, die sich Lebensmittel im Biomarkt und teure Elektroautos nicht leisten können. Es braucht dafür also nicht nur den Kohleausstieg schon 2030, sondern natürlich gute Löhne und gute Renten, aber auch eine höhere Mindestsicherung und eine Deckelung der Mieten deutschlandweit.
Dr. Michael Terwiesche
Wohnort: Moers Utfort, Alter: 57, Beruf: Rechtsanwalt. In der FDP seit unzähligen Jahren, aktuell stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbands Niederrhein; www.michael-terwiesche.de
Grund für den Eintritt in die Partei: Das war seinerzeit die auf Entspannung und Aussöhnung mit dem Osten gerichtete Außenpolitik von Hans-Dietrich Genscher. Hinzu kam die Wirtschaftspolitik von Otto Graf Lambsdorff, die nicht auf staatlichen Dirigismus, sondern auf die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gesetzt hat. Wichtig war mir schon damals: Der Starke schützt den Schwachen, nicht den Faulen.
Mein wichtigstes Thema im Wahlkampf: Deutschland wird im Klassenzimmer entschieden. Die Zukunft unsers Landes liegt nicht in den Schätzen seiner Erde, sondern den Köpfen seiner Menschen. Deshalb müssen wir hohe Bildungsstandards in der gesamten Republik schaffen sowie die Schulen und Hochschulen mit der besten technischen und digitalen Infrastruktur ausstatten. Wir benötigen Lehrfächer, die junge Menschen auf die praktischen Aspekte des Lebens vorbereiten wie etwa das Verständnis für Verträge des täglichen Lebens. Außerdem müssen wir jedem Kind beste Bildung und Aufstiegschancen ermöglichen. Das schulische Weiterkommen eines Kindes darf nicht vom Geldbeutel seiner Eltern abhängen.
Hans Günther Schmitz, UWG/freie Wähler Krefeld hat nicht auf unsere Anfrage geantwortet.